Das Bundeskabinett hat den Transformationsbericht „Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme“ verabschiedet. Darin werden Wege aufgezeigt, wie Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Forstwirtschaft in Zeiten der Klimakrise für ausreichende und gesunde Ernährung sorgen und gleichzeitig zum Schutz der Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystemen sowie des Klimas beitragen.
Den Bericht erstellte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir sagt dazu: „Klimawandel oder Verlust der Artenvielfalt gefährden unsere Lebensgrundlagen und damit auch die Ernährungssicherheit – die gute Nachricht ist aber, dass wir es in der Hand haben, das zu ändern. Als Bundesregierung arbeiten wir daran, dass wir unsere Landwirtschaft und die nachgelagerten Bereiche nachhaltiger und damit krisenfest machen. Wir haben dazu schon vieles erreicht, die Herausforderungen bewältigen letztlich aber nur gemeinsam – und wenn wir die mitnehmen, die heute und künftig Verantwortung tragen. Aus gutem Grund haben wir deshalb für unseren Transformationsbericht die landwirtschaftliche Praxis wie auch die Stimme der Jugend stark einbezogen.“
Der Bericht zeige entlang der Wertschöpfungsketten Herausforderungen und Ziele in allen landwirtschaftlichen Bereichen auf und stelle Maßnahmen zur Lösung der Probleme dar. Betrachtet werden Landwirtschaftliche Erzeugung, Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur, Verarbeitung und Handel, Nachhaltiger Konsum, Ländliche Räume und Internationale Zusammenarbeit. Wesentliche Punkte sind u.a.:
- Der Einstieg in die verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung und die Finanzierung einer zukunftsfesten Tierhaltung. Sie sorgen für mehr Transparenz und tragen dazu bei, dass künftig weniger Tiere und diese zugleich besser gehalten werden können – und unsere Landwirtinnen und Landwirte fair entlohnt werden.
- Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Es macht Ökosysteme stark und verbindet Klimaschutz mit Natur- und Artenschutz und der Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise.
- Die Eiweißpflanzenstrategie. Mit ihr wird einerseits die heimische Produktion von pflanzlichen Proteinen für Fütterung und menschliche Ernährung gefördert, zudem trägt sie zum Umwelt- und Klimaschutz bei durch die Einsparung von Düngern sowie Humusaufbau.
- Die Biostrategie 2030. Das Ziel, den Ökolandbau zu stärken und bis 2030 die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft auf 30 % Marktanteil auszubauen, schafft Mehrwert an vielen verschiedenen Stellen: vom Erhalt der Artenvielfalt, über den Wasserschutz bis hin zu fruchtbaren Böden sowie der aktiven Kohlenstoffspeicherung.
- Die Nationale Wasserstrategie und das Aktionsprogramm Wasser. Sie legen die Grundlage für ein modernes Wassermanagement zum Schutz dieser unersetzlichen Ressource für Natur und Mensch.