„Bienen und andere Bestäuber haben eine große Bedeutung für unser Ökosystem. Sie tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und dazu, dass es eine große Auswahl an Obst, Gemüse und Blumen gibt. Ohne sie würden unsere Supermarktregale leer aussehen: Rund 80 % aller Pflanzen sind auf Fremdbestäubung angewiesen – und wieder 80 % dieser Pflanzen werden auch durch Wild- und Honigbienen bestäubt', erklärte Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai.
Weiter sagte sie: 'Unsere Ernährung hängt also auch von der Bienengesundheit ab. Deshalb haben wir das Institut für Bienenschutz gegründet und investieren in die Forschung, um Bienen bestmöglich zu verstehen und zu schützen. Wir schließen Wissenslücken und sorgen damit für wissenschaftsbasierten und nachhaltigen Insekten- und Bienenschutz.'
Der Bestand der Honigbienen hat in Deutschland gerade auch aufgrund des Engagements der Imker in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Vielfalt und Zahl der Wildbienen nehme dagegen leider ab. Klöckner übergab einen Förderbescheid für das Projekt „NutriBee“, das erforscht, wie sich Jungvölker im Vergleich zu Wirtschaftsvölkern unter Stress – etwa Nahrungsmangel, Pflanzenschutzmittel und deren Kombination – entwickeln und welche Faktoren maßgeblichen Einfluss auf die Bienengesundheit haben. Zudem informierte sich die Ministerin über Forschungsprojekte des Bieneninstituts zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft. Eine wichtige, bisher nur schwer messbare Kenngröße für die Vitalität und Aktivität eines Bienenvolks ist die Erfassung der Flugaktivität. Der „BeeCheck“ ist ein elektronisches, mit Sensoren arbeitendes Messsystem zur genauen Zählung aller Flugbienen eines Volks über längere Zeiträume. Das Gerät analysiert nicht-invasiv langfristig und für die Völker störungsfrei die Geschwindigkeiten und Bewegungsrichtungen der einzelnen Bienen, um auch bei Verweilen im Flugloch, engem Hintereinander, Begegnungen oder Stau die Anzahl und das Flugaktivitätsmuster ein- und ausfliegender Bienen präzise zu dokumentieren. Das digitale Bienenvolk steht im Zentrum des VIBee Verbundprojekts. Hierbei sollen über Einflussfaktoren wie Wetter, Volksgewicht und vor allen Dingen die Flugaktivität Rückschlüsse auf die Bienengesundheit abgeleitet werden.