„Im Bereich des Ökolandbaus ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich verboten. Öko-Landwirtschaftsbetriebe, wie die von Biopark, setzen auf abwechslungsreiche Fruchtfolgen. Während bei konventioneller Landwirtschaft Nährstoffdefizite kurzfristig durch Mineraldünger ausgeglichen werden können, müssen Öko-Landwirte vor allem über den Anbau von Leguminosen dafür sorgen, dass genügend Stickstoff für die Pflanzen zur Verfügung steht', erklärte Dr. Delia Micklich, Geschäftsführerin des bundesweiten Ökoland-bauverbandes Biopark e.V.
Weiter sagte sie: 'Öko-Betriebe sind zudem bestrebt, über eine möglichst vielfältige Fruchtfolge potenziellen Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und einer übermäßigen Verunkrautung auf den Flächen vorzubeugen. Dass Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel auskommt, ist jahrzehntelang bewiesen.“
Nachweislich sind mehr als 75 % der Biomasse an Insekten in den vergangenen 30 Jahren aus deutschen Naturschutzgebieten verschwunden. Diese Biodiversitätskrise schlägt sich langfristig auf den konventionellen und den Ökolandbau nieder. Ohne Insekten können ganze Ökosysteme zusammenbrechen und Pflanzen nicht ausreichend bestäubt werden, was langfristige negative Folgen für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt mit sich bringt.
Das politische Ziel der EU-Kommission hinsichtlich der Reduktion sei lobenswert. Betrachte man jedoch die Kehrseite der Medaille finde gerade ein Tauschgeschäft zwischen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln gegen die Abschaffung von Risikoprüfung und Wahlfreiheit bei der Gentechnik statt.
Zum einen wird man damit der Nachfrage der Verbraucher nach Bio-Lebensmitteln gerecht, jedoch durch die Hintertür dem Verbraucher keine Wahlfreiheit bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln gelassen. Landwirte wollen auch zukünftig die Wahl haben, Saatgut, Futtermittel und Lebensmittel gentechnikfrei zu erzeugen, dass der Verbraucher am Ende der Wertschöpfungskette hochwertige Lebensmittel konsumieren kann. Mit der Deregulierung von Gentechniken wie CRISPR-Cas haben weder Landwirtschaftsbetriebe, lebensmittelverarbeitende Unternehmen, Lebensmittelhandel und Verbraucher die Wahlfreiheit gentechnikfreier Produkte zu konsumieren oder nicht.