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Die EU-Kommission will Ende November 2022 einen Vorschlag zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Handelswaren vorstellen. Voraussichtlich am 30. November wird die EU-Kommission den Vorschlag für den „Product Environmental Footprint“ (PEF) vorlegen.

Der von der EU entwickelte PEF soll die Umweltauswirkungen von Handelswaren messen und könnte der Rahmen für die neue Kennzeichnungspolitik werden. Aus Sicht der Bio-Branche eignet sich jedoch der Planet-Score bisher am besten, um Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend und transparent über die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln zu informieren. Der Planet-Score geht auf eine Initiative von 16 französischen Verbraucherschutz- und Umweltverbänden zurück. Entwickelt wurde dieser u. a. vom französischen Forschungsinstitut für ökologische Landwirtschaft und Lebensmittel ITAB (Institut de l’agriculture et de l’alimentation biologiques). Nach Ansicht der Bio-Branche ist der PEF nicht geeignet, die Umweltleistung von Agrar- und Lebensmittelprodukten zu bewerten. Bei der Anwendung auf tierischen Produkten führe der PEF zu irreführenden Ergebnissen und bei pflanzlichen Produkten lasse sich nicht zwischen Produkten einer Produktkategorie unterscheiden. Dementsprechend würde ein Apfel aus nachhaltiger Produktion den gleichen Wert erhalten, wie ein Apfel aus nicht-nachhaltiger Produktion. Den Konsumenten werde durch PEF lediglich klar, dass ein Stück Fleisch weniger nachhaltig sei als ein Apfel. „Mit echter Nachhaltigkeitskennzeichnung von Lebensmitteln hat der PEF nicht viel gemeinsam. Aus Sicht des BNN braucht es ein Label, das der Komplexität von Nachhaltigkeit gerecht wird und zugleich leicht verständlich ist. Beides zu vereinen und dabei kein Greenwashing zu betreiben, das gelingt bislang nur dem Planet-Score“, so Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V.