Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. prangert eine bedrohliche verkehrssicherheitsrelevante und gesamtgesellschaftliche Entwicklung in Deutschland an. Erneut sei kürzlich, diesmal in Koblenz an der A 61, der geplante dringend erforderliche Ausbau eines Lkw-Parkplatzes auf kommunalpolitischer Ebene torpediert worden.
„Fakt ist: bereits heute fehlen bundesweit entlang der Autobahnen rund 40.000 Lkw-Stellplätze zum Einhalten der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten“, teilt der BGL mit. Der Lkw transportiere mehr als 70 % aller Güter und werde nach allen vorliegenden Prognosen noch bis weit über das Jahr 2050 hinaus der Verkehrsträger sein, der die Hauptlast im Gütertransport zu tragen habe. Ein „Aussitzen“ des Parkplatzproblems sei, so der BGL, also keine realistische Option.
BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt erklärte: „Bundesweit verhindern Kommunalpolitiker/-innen immer wieder den Ausbau von für die Verkehrssicherheit unverzichtbaren Lkw-Parkplätzen mit teilweise abstrusen Argumenten, die ich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Jedoch sind nur ausgeruhte Fahrer auch sichere Fahrer. Das scheint diesen Herrschaften entweder nicht bewusst oder aber egal zu sein. Hauptsache, die Weihnachtsgeschenke liegen rechtzeitig unterm Weihnachtsbaum! Wo die Menschen, die die Geschenke in die Läden oder sogar an die Haustüre bringen, ihre gesetzlich vorgeschriebenen – da aus Verkehrssicherheitsgründen unverzichtbaren – Ruhezeiten einhalten können sollen, ist leider viel zu selten Thema. Wenn ich sehe, wie allabendlich sämtliche Lkw-Parkplätze entlang der Autobahnen so sehr aus allen Nähten platzen, dass die Lkw-Fahrerinnen und Lkw-Fahrer gezwungen sind, ihr Fahrzeug auch noch auf den abenteuerlichsten Stellen zu parken, um einem Bußgeld zu entgehen, bekomme ich Zweifel. Zweifel, ob wir in diesem Lande noch ausreichend fähig sind, Zusammenhänge zu erkennen und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen.“