Der Außenhandel müsse sich auf harte Zeiten einstellen und Unternehmen so gestärkt werden, damit deren Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden könne. Dies betonte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) nach Bekanntgabe der neuen Außenhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes für Februar 2022. Demnach sei der Export im Vorjahresvergleich um 14,3 %, der Import um 24,6 % gestiegen. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 11,4 Mrd Euro.
„Von der Politik erwarten die Außenhändler die Sicherstellung der Energieversorgung, den Abbau von Bürokratie, um auf Veränderungen flexibel reagieren zu können und den Ausbau der Verkehrs- und Digitalinfrastruktur. Fallen Handelspartner aus, muss auf Alternativen ausgewichen werden. Deshalb brauchen wir dringend neue Handelsabkommen. Die Politik sollte weitere Handelsabkommen nicht blockieren“, unterstrich Jandura.
“Der Ukraine-Krieg belastet den deutschen Außenhandel massiv. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen sind bisher kaum absehbar. Eine der größten Herausforderung für den Außenhandel ist die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl. Noch haben wir keine Versorgungsengpässe, doch die Lage bleibt unberechenbar. Wir müssen uns auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung und damit auch auf massiv steigende Energiepreise vorbereiten. Hierfür brauchen wir schnelles, unbürokratisches Handeln und einen systematischen Ansatz der Politik. Die Absenkung der Energiesteuer ist richtig, aber wir brauchen auch langfristige Lösungen. Die Energiepreise sind in Deutschland schon lange viel zu hoch und schaden unserem Standort“, betonte Jandura mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Und Jandura weiter: „Zwar haben sich die weltweiten Lieferketten im Februar etwas entspannt, doch nun stehen sie vor einer neuen Bewährungsprobe: Durch den Krieg in der Ukraine sind Luft-, See- und Schienengüterverkehr gestört und teilweise komplett unterbrochen. Hinzu kommen erhebliche Kostensteigerungen. Zusätzlich verschärft sich die Lage durch Lock-Downs in China. Die Zahl der Schiffe, die vor chinesischen Häfen liegen, steigt rasant an.“