preview_preview_preview_preview_preview_bga_100_claim_rgb_01_f9ab3bc0f0_b1ccd96261_2fe183bada_5d6f8026f9_61dca08a69.jpg

Trotz leichter Verluste halte sich der deutsche Außenhandel in der Krise weiterhin wacker, aber die Aussichten seien düster, betonte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). So würden die Exporte derzeit vor allem durch ein Plus im Handel mit den USA getragen. Die Folgen des russischen Angriffskriegs und die Störungen in den internationalen Lieferketten, so seine Prognose, würden auch im Außenhandel noch wesentlich stärkere Spuren hinterlassen.

„Die Auftragsbücher der Unternehmen sind zwar noch gefüllt, aber Auftragseingänge werden seltener. Und die Lage kann noch dramatischer werden, sollte es zu einem Abbruch der Gaslieferungen aus Russland kommen. Daher ist mehr Freihandel alternativlos“, unterstrich Jandura. „Wir begrüßen, dass die Bundesregierung den Abschluss neuer, moderner Handelsverträge vorantreibt. In der aktuellen Krise ist es entscheidend, dass die größte Wirtschafts- und Handelsnation in der EU deutlich macht, dass wir keine isolationistische Politik verfolgen. Wir sind sehr optimistisch, dass der Bundestag das Handelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) in dieser Woche nun endlich ratifizieren wird. Neue Abkommen mit großen Regionen, wie den MERCOSUR-Staaten oder Indien, sind wichtige Bausteine, um uns von problematischen wirtschaftlichen Abhängigkeiten zu befreien und unsere Wirtschaft widerstandsfähiger zu machen. Das gelingt nur, wenn beide Seiten ihre Kompromissbereitschaft erhöhen und sich bei den Verhandlungen auf das Wesentliche konzentrieren. Ein nicht zu hundert Prozent perfektes Abkommen ist immer noch besser als gar keins. Wir können es uns nicht mehr leisten, Freihandelsabkommen mit Themen zu überfrachten und weitere Jahrzehnte mit Verhandlungen zu vertrödeln. Nachgebessert werden kann im Zweifel immer“, sagte Jandura abschließend.