Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA), Dirk Jandura, hat einen Aufschub des am 1. Januar 2023 in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes gefordert. Das Gesetz 'kommt aus unserer Sicht zur Unzeit. Wir hätten uns gewünscht, wenn die Regierung über Belastungsmoratorien spricht, dass eben auch das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz darunter fällt und man es etwas aufschiebt', sagte Jandura im Interview mit dem Fernsehsender phoenix.
Das Gesetz werde mit großer Wahrscheinlichkeit die Inflation zusätzlich befeuern und es verhindere in der aktuellen Ausgestaltung den freien Handel. Um Rechtssicherheit zu haben, so Jandura, würden Handelsunternehmen sich einschränken und die Zahl ihrer Handelspartner dezimieren, was zu Verteuerungen und Lieferengpässen führen könne. Zudem sei das Gesetz handwerklich 'sehr, sehr schlecht gemacht'. Viele Unternehmen täten sich schwer mit diesem 'Bürokratiemonster'. Wünschenswert wäre eine sogenannte Whitelist gewesen, auf denen jene Länder gelistet seien, mit denen man Handel treiben dürfe und somit Rechtssicherheit bestehe. Es sei zu befürchten, dass sich viele Unternehmen soweit einschränkten, dass sie nur noch mit Ländern und Unternehmen Handel betreiben, bei denen sie sich absolut sicher sein könnten. Dies werde den Handel behindern und könne zu einem Wohlstandsverlust führen, so Jandura.