Das Jahr 2023 sei wie das vergangene von vielen verschiedenen Herausforderungen geprägt gewesen, die dem Gartenbausektor ein Höchstmaß an Wachsamkeit abverlangten, bilanziert der Verband der Belgischen Gartenbauvereinigungen (VBT) in seinem Jahresbericht.

„Es war ein Jahr mit großen Zweifeln und Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der Gestehungskosten, der Verfügbarkeit von Rohstoffen und des Absatzes unserer Produkte aufgrund des gestörten Welthandels, der geopolitischen Spannungen, des wiederaufgeflammten Konflikts im Nahen Osten und des Zögerns bei politischen Entscheidungen“, beschreibt der VBT die größten Herausforderungen des vergangenen Jahres in einem Satz. Dennoch hätten die sechs Erzeugerorganisationen des VBT, nämlich BelOrta und BFV, Coöperatie Hoogstraten, REO Veiling, Criée de Wépion und LTV, im Jahr 2023 zusammen einen Umsatz von 1,15 Mrd Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Umsatzanstieg von 4 %. Das Angebot an Obst und Gemüse ging jedoch um 2 % Prozent zurück, heißt es im Bericht. „Der VBT stellt klar, dass die günstigen Preise für Obst und Gemüse den leichten Angebotsrückgang auffangen konnten. Das Verhältnis zwischen dem Umsatzanteil von Gemüse und dem Umsatzanteil von Obst bleibt auch 2023 relativ konstant: Gemüse macht 67 % des Gesamtumsatzes aus, Obst die restlichen 33 %“, so der VBT.

Doch was wird das Jahr 2024 bringen? „Dieses Jahr erwarten wir eine sehr schwierige Kernobsternte. Das ist für uns nichts Neues, jedes Jahr stehen wir vor verschiedenen Herausforderungen und es ist unsere Aufgabe, diese im Interesse der Erzeuger so gut wie möglich zu bewältigen.” Der VBT weist darauf hin, dass dies Flexibilität erfordere, dass aber andererseits genau das auch die Stärke der Genossenschaften sei. Der Branchenverband hofft auch, dass es im Jahr 2024 möglich sein wird, weiter auf „eine Atmosphäre mit mehr Dialog und weniger Polarisierung“ hinzuarbeiten, in der die Aufmerksamkeit und Anerkennung für den Sektor und die Notwendigkeit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit nicht nachlasse. „Seit mehreren Jahrzehnten wird das komplexe Thema der nachhaltigen Entwicklung in die Qualitätssysteme integriert, wobei auch ökologische und soziale Anforderungen hinzukommen. Die Messlatte wird in diesem Bereich immer höher gelegt“, so der VBT. Eine pragmatische und realistische Herangehensweise sei vor dem Hintergrund der vielen Herausforderungen besonders wichtig: „Wir werden uns weiterhin für relevante und konkrete Standards und Zertifizierungsregeln einsetzen, die für die beteiligten Erzeugerorganisationen und Erzeuger machbar und bezahlbar sind.”