Die Birnenernte neigt sich dem Ende zu und die Apfelernte wird in Belgien nur noch einige Wochen andauern.
Mit den ersten Früchten in den Verkaufsregalen sind die Aussichten für Erzeuger und Vermarkter gut, berichtet der Online-Agrardienst vilt.be. „Der Tiefstpreis für Äpfel liegt um 25 % höher als im letzten Jahr und das könnte im weiteren Verlauf der Saison noch weiter steigen“, wird Kris Jans, Leiter der Obstabteilung beim Marktführer BelOrta zitiert. Die guten Preise könnten demnach möglicherweise sogar die geringeren Erträge kompensieren, da die Kühlkammern im Vergleich zum letzten Jahr nur zu etwa 70 % gefüllt seien. Nach einigen Jahren schlechter Apfelpreise, in denen viele Obstplantagen gerodet wurden, sind die Aussichten für die belgischen Apfelbauern in diesem Jahr folglich deutlich besser.
„Die Bestände des letzten Jahres sind gestiegen und wir verzeichnen eine starke Nachfrage sowohl seitens der verarbeitenden Industrie als auch des Frischmarktes“, so Kris Jans weiter. Die Industriepreise liegen laut dem Bericht um 25 % über denen des letzten Jahres. Nach Einschätzung von Jans könnte der Markt für die flämischen Apfelbauern noch mehr zu bieten haben. Nördlich der Alpen war die Ernte zwar alles in allem anständig, aber vor allem in Osteuropa hat ein kalter Frühling zu einer deutlich geringeren Produktion geführt. Infolgedessen könnte der Druck auf den Markt im weiteren Verlauf des Jahres zunehmen, verbunden mit der Aussicht, dass der Preis noch um 30 % bis 40 % über das Vorjahresniveau steigen könnte.
„Die Apfelbauern haben verlustreiche Jahre hinter sich. Die besseren Preise, die sich jetzt abzeichnen, sind notwendig, um die Zukunft des Apfelanbaus in Flandern zu sichern“, so Kris Jans. Anders ist die Situation dem Bericht zufolge bei Birnen. Die Ernte ist jetzt abgeschlossen, das Volumen wird in diesem Jahr auf 26 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt geschätzt. „Wir haben derzeit 65 % des letztjährigen Niveaus eingelagert“, sagt Kris Jans.