Der flämische Landwirtschaftsminister Jo Brouns hat bei einem Arbeitsbesuch in Japan den Export von belgischen Birnen wieder ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Darüber berichtete der belgische Agrarnachrichtendienst VILT (Vlaams Infocentrum voor Land- en Tuinbouw, www.vilt.be).

Belgische Birnen in einer Holzkiste

Image: FH-Magazin

In Tokio führte er demnach Gespräche mit den japanischen Behörden, um das mühsame Exportdossier wiederzubeleben. „Unsere Obstbauern liefern Spitzenqualität - das gehört auch auf den japanischen Markt“, machte er deutlich. Der Exportantrag für belgische Birnen nach Japan läuft dem Bericht von vilt.be zufolge seit 2012, aber aufgrund der strengen phytosanitären Anforderungen des Landes sind die Fortschritte nur langsam. Das Dossier befindet sich derzeit in der zweiten von fünf Genehmigungsphasen, in denen die technischen Standards angeglichen werden. Während der Konsultationen sagten die japanischen Behörden laut dem Pressebericht zu, das Dossier von nun an mit Priorität zu behandeln. Minister Brouns hofft auf konkrete Rückmeldungen bis zum Sommer.

Das Treffen fand im Rahmen des belgischen Beitrags zur Weltausstellung in Osaka statt. Vertreter von Flanders Investment & Trade und der belgischen Botschaft waren ebenfalls anwesend. Der flämische Landwirtschaftsminister betonte bei diesem Anlass, dass belgische Birnen keine Bedrohung für den japanischen Markt darstellten, der kaum über eine eigene Produktion verfüge. Er betonte, wie wichtig die Diversifizierung der Exporte in einer Welt mit zunehmenden Handelsspannungen sei. Laut Brouns waren die Konsultationen konstruktiv. Er rechnet damit, dass auch andere belgische und europäische Politiker das Dossier weiterhin unterstützen werden, darunter der flämische Premierminister Matthias Diependaele und EU-Kommissar Christophe Hansen, die Japan vilt.be zufolge noch in diesem Jahr besuchen werden.

In Belgien gibt es etwa 1.000 Birnenzüchter, hauptsächlich in Limburg. Das Forschungszentrum PC Fruit leitet die technische Überwachung des Exportprozesses. Sowohl in Belgien als auch in Japan ist der Sektor bereit zu starten, sobald die offizielle Genehmigung vorliegt. „Hier geht es um mehr als nur um Obst“, sagte Minister Brouns. „Es geht um Vertrauen, Zusammenarbeit und den Zugang zu gesunden Lebensmitteln. Von den Limburger Obstplantagen bis zu den japanischen Esstischen - unsere Birnenzüchter sind bereit.“ Noch in diesem Jahr wird er den japanischen Botschafter in Belgien zu einem Besuch bei einem Limburger Obstbauern einladen.