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Im Geschäftsjahr 2017 hat die BayWa AG das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr in allen Kernsegmenten gesteigert. Das EBIT des Konzerns erhöhte sich nach eigenen Angaben im Vergleich zu 2016 um 18,4 % auf 171,3 Mio Euro; der Umsatz betrug 16,1 Mrd Euro. „Wir wandeln uns zum Lösungsanbieter und werden unseren strategischen Fokus auf das Projektentwicklungsgeschäft ausweiten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz, auf der Hauptversammlung.

In seiner Rede sprach sich Lutz deutlich für einen freien Handel und fairen Wettbewerb sowie die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit als zuverlässigsten Weg für Frieden und Wohlstand aus. „Stattdessen geht die Entwicklung in einigen wesentlichen Wirtschaftsnationen in die andere Richtung. Überall ist das Säbelrasseln moderner Handelskrieger zu hören, die den neuen Protektionismus im Schilde führen.“ Als Konzern mit globaler Präsenz müsse die BayWa in diesem Spannungsfeld mit maximaler Beweglichkeit agieren. Damit verbunden sei auch ein digitaler Transformationsprozess, den die BayWa aktuell in allen Bereichen vollzieht. Die Chancen der Digitalisierung, mahnte Lutz, seien dabei genauso groß wie der Handlungsbedarf auf gesellschaftlicher und politischer Ebene. „Die Politik ist dringend gefordert, mit dem rasanten technologischen Fortschritt besser Schritt zu halten und die Rahmenbedingungen mit Weitblick und Augenmaß frühzeitig anzupassen. Wir brauchen eine digitale UND soziale Marktwirtschaft, die auf ethischen Grundsätzen basiert!“
In dem Zusammenhang kritisierte Lutz die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Aus einem grundsätzlich sinnvollen Ansatz sei ein riesiges Gesetzeswerk entstanden, das für die gesamte Wirtschaft einen klaren Wettbewerbsnachteil im globalen Handel darstelle. Sowohl der bürokratische Aufwand zur Einhaltung der EU-DSGVO als auch das mögliche Strafmaß in Höhe von bis zu 4 % des Umsatzes seien, so Lutz, „völlig unverhältnismäßig und geschäftsschädigend“. Er appellierte deutlich in Richtung Politik, hier Veränderungen vorzunehmen.
Lutz gab auch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr: Nach zum Teil witterungsbedingten Verschiebeeffekten im 1. Quartal 2018 seien in den Monaten April und Mai bereits erhebliche Aufholeffekte zu verzeichnen. „Im Segment Agrar rechnen wir 2018 insgesamt wieder mit einem besseren Ergebnis als 2017.“ Beim digitalen Geschäft mit den Landwirten sieht Lutz die BayWa auf dem besten Weg, ihr Ziel, in Europa Marktführer im Digital Farming zu werden, zu erreichen.
„Insgesamt sehen wir für den BayWa Konzern gute Voraussetzungen 2018 ein Ergebnis auf dem Niveau von 2017 zu erreichen“, so der Vorstandsvorsitzende.