Nachdem in Belgien in einem Großhandelsunternehmen Olivenbäume, die mit dem gefährlichen Feuerbakterium Xylella fastidiosa infiziert waren, gefunden worden sind, warnt der Bund deutscher Baumschulen (BdB) vor einer Einschleppung nach Deutschland durch „sorglosen Pflanzenimport“.
Der Fund der infizierten Olivenbäume in Belgien zeige einmal mehr, wie wichtig es sei, vor allem Pflanzen aus mediterranen Ländern vor dem Import auf ihre Gesundheit zu überprüfen, erklärte BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl am Dienstag vergangener Woche (9.10.) in Berlin. Sei Xylella einmal eingeschleppt, müssten befallene Pflanzen vernichtet und in der Umgebung kilometerweite Quarantänezonen eingerichtet werden. Lägen in einem solchen Sperrkreis Baumschulen, Gartencenter oder Baumärkte mit Gartenabteilung, wären diese mit einem Verkaufsverbot belegt, so Guhl. Um dies zu vermeiden, müssten alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Der Verbandsvertreter erinnerte daran, dass der BdB gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI) bereits vor zwei Jahren einen Leitfaden für den Umgang mit Hochrisikopflanzen, die von Xylella befallen werden, herausgegeben habe. Der aktuelle Fall in Belgien zeige, wie wichtig diese Kontrollen seien. Importe ohne Kontrollen seien dagegen „unverantwortlich“. Der BdB empfiehlt daher, zu importierende Pflanzen noch im Herkunftsland einem Labortest zu unterziehen, um eine „saubere“ Lieferung zu gewährleisten. „Wir erhoffen uns durch das warnende Beispiel in Belgien eine noch größere Sensibilisierung in allen Betrieben, die mediterrane Pflanzen einführen“, so Guhl. Xylella ist von der EU als Quarantäneschädling eingestuft. Das Bakterium trat erstmals 2013 in Süditalien auf und hat dort für großflächige Fällungen von Olivenbäumen gesorgt. AgE