Die Verbände der Bananenerzeuger und -exporteure aus Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Guatemala, Peru und der Dominikanischen Republik üben deutliche Kritik daran, dass die Einzelhandelskette Kaufland derzeit ein Kilogramm Bananen aus lateinamerikanischen Herkünften zum Preis von 0,88 Euro anbietet.

Bananen aus Costa Rica

Bananen

Image: Fruchthandel Magazin

„Als Vertreter des lateinamerikanischen Bananensektors lehnen wir diese Art von Praktiken ab, die die Rolle der Supermärkte und Discounter als in einer gemeinsamen Verantwortung stehend, ignorieren. Supermärkte und Discounter müssen dazu beitragen, die Endverbraucher angemessen über die Anstrengungen zu informieren, die die Bananenproduzenten unternehmen, um ihnen eine nachhaltige Frucht zu liefern, die die Zertifizierungsstandards und die strengen Vorschriften des Zielmarktes einhält, indem sie Bananen zu einem fairen Preis anbieten“, heißt es in einer Stellungnahme, die dem Fruchthandel Magazin vorliegt.

Kaufland gehöre zur Gruppe der deutschen Supermärkte des von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) koordinierten Projektes für nachhaltige Handelsketten. Dieses ziele darauf ab, nachhaltige Praktiken bei der Lieferung von Produkten zu fördern und ein „menschenwürdiges Leben für die Akteure der Lieferkette zu gewährleisten“. Im vorliegenden Fall widerspreche Kaufland jedoch diesen Zielen. Im Rahmen der vierten globalen Konferenz des Weltbananenforums hatten die Vertreter der Bananenerzeuger und -exporteure dringende Maßnahmen und eine konkrete Verpflichtung der Supermärkte gefordert, um die Nachhaltigkeit der Branche zu gewährleisten. „Leider müssen wir jedoch wieder einmal feststellen, wie ein Supermarkt an Projekten und Programmen teilnimmt, die vom eigentlichen Problem - der fehlenden Mitverantwortung - ablenken und Mechanismen anwendet, die der Nachhaltigkeit des lateinamerikanischen Bananenanbaus schaden“, heißt es in dem Statement weiter. Das Angebot von Kaufland reihe sich ein in das anderer Supermärkte und Discounter, die lateinamerikanische Bananen für 1,19 Euro/kg anbieten. Ein Endverbraucherpreis, der die Bemühungen der Industrie um Nachhaltigkeit untergrabe. „Der Verkaufspreis für Bananen ist seit Jahrzehnten konstant geblieben, was sie zur billigsten Frucht im Supermarktregal macht. Einzelhändler konkurrieren aggressiv mit Sonderangeboten um die billigste Frucht, ohne Rücksicht auf Bemühungen um eine nachhaltige Produktion“, so die abschließende Kritik.