Seit Juni werden aus verschiedenen Teilen Baden-Württembergs vermehrt Fälle von Feuerbrand in Kernobstbeständen gemeldet.
Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) bittet darum, in Obstanlagen, Streuobstwiesen oder Hausgärten verstärkt auf Krankheitsbilder wie welke und braun oder schwarz verfärbte Blätter und gekrümmte Triebspitzen zu achten. Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht, das leicht durch Regen oder blütenbesuchende Insekten verbreitet wird. Das Bakterium verursacht Schäden an Obstbäumen wie Apfel, Birne oder Quitte und an verschiedenen Ziergehölzen. Blätter und Triebe, aber auch ganze Bäume können absterben. Die Maßnahmen zur Behandlung erkrankter Gehölze beschränken sich auf den Rückschnitt befallener Pflanzenteile oder, bei einem massiven Befall, durch Rodung.
Das Schnittgut wird am besten an Ort und Stelle verbrannt, in einem geschlossenen Behälter zur nächsten Mülldeponie gefahren oder über Häckselplätze einer ordnungsgemäßen Kompostierung zugeführt. Bei einer Zwischenlagerung am Rande der Obstanlage muss das Schnittgut abgedeckt werden. Vor dem Verbrennen der mit Feuerbrand befallenen pflanzlichen Abfälle müssen auf alle Fälle zuvor die aktuellen Bestimmungen bei der örtlichen Feuerwehr erfragt werden. Bei heißen und sommerlichen Temperaturen ist die Gefahr von Wald- oder Flurbränden sehr hoch und das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen kann verheerende Folgen haben. Wer einen Feuerbrandbefall an seinen Gehölzen vermutet, kann sich an die Kreisfachberatung des Landratsamts oder an das LTZ Augustenberg (Pflanzenschutz-Bakterien@ltz.bwl.de) wenden, um einen möglichen Befall abzuklären und sich beraten zu lassen.