'Durch den Klimawandel nehmen Witterungsextreme wie Dürre, Starkregen oder Spätfrost in ihrer Anzahl und Heftigkeit in einer Art zu, die viele unserer Bauern immer wieder an den Rand der Existenz drängt. Dies haben uns die vergangenen Jahre mit hohen Frost- und Dürreschäden gezeigt. Ad-hoc-Hilfen können keine nachhaltige strategische Lösung für die Zukunft sein', so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Weiter erklärte er: 'Auch unsere Landwirte möchten nicht immer vom guten Willen des Staates abhängig sein. Wir brauchen deshalb einen Strategiewechsel hin zu einem langfristig angelegten, staatlich unterstützten und eigenverantwortlichen Risikomanagement für die Landwirtschaft. Mit unserem in Deutschland einmaligen Pilotprojekt zur Unter-stützung von Versicherungslösungen wollen wir diesen Strategiewechsel einläuten.'
Der Ministerrat habe beschlossen, die finanziellen Mittel für das Pilotprojekt in Höhe von jährlich 5 Mio Euro in die anstehenden Haushaltsberatungen einzubringen. „Unser Pilotprojekt ‚Förderung einer Mehrgefahrenversicherung zur Verbesserung der Risikovorsorge‘ soll die Einführung einer für die Betriebe des Wein-, Kern-, Stein- und Beerenobstbaus wirtschaftlich tragfähigen Versicherungslösung gegen die Risiken Frost, Sturm und Starkregen mit Landesmitteln unter-stützen“, erklärte der Ministerpräsident. Ziel des Pilotprojekts sei es, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Erfahrungen zu gewinnen, in welchem Umfang eine staatliche Anschubfinanzierung oder Prämienunterstützung geboten ist, um damit die bisher praktizierten staatlichen Ad-hoc-Hilfen nach Naturkatastrophen oder widrigen Witterungsverhältnissen abzulösen. Das Projekt werde gemeinsam von Landwirtschafts- und Finanzministerium, der Versicherungswirtschaft sowie den Erzeugerverbänden erarbeitet und umgesetzt. Mittel- und längerfristig stehe ein ganzes Bündel an staatlich geförderten Risikomanagementmaßnahmen im Fokus. Künftige Strategien gegen witterungsbedingte Risiken müssten unbedingt die Erfahrungen aus anderen Ländern und die Handlungsspielräume auf EU- und nationaler Ebene nutzen. Das Land werde diesen Prozess zur Stärkung der regionalen Landwirtschaft aktiv gestalten.