„Äpfel vom Bodensee stehen nicht nur für Tradition, sie sind Kulturgut und prägen die Arbeit und das Leben vieler Menschen am See. Auf gewohnt hohem Qualitätsniveau ausreichende Mengen zu erzeugen und zu befriedigenden Preisen für die Erzeugerinnen und Erzeuger an den Markt zu bringen, wird unter den immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels zunehmend schwieriger. Baden-Württemberg hat mit seinem Pilotprojekt zur Ertragsversicherung gegen die Risiken Spätfrost, Sturm und Starkregen im Obst- und Weinbau bundesweit die Vorreiterrolle übernommen. Wir möchten dieses Modell als dauerhaftes Förderprogramm fortsetzen und weiterentwickeln“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz MdL.
Eine weitere große Herausforderung seien auch die Folgen des Krieges in der Ukraine. Die Europäische Union helfe unbürokratisch mit, deren Auswirkungen auf die Landwirtinnen und Landwirte abzumildern. Die EU habe für die Agrarsektoren der Mitgliedstaaten eine Beihilfe in Höhe von insgesamt 500 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Die Obstbaubetriebe erhielten daraus eine flächenbezogene Unterstützung, welche bereits Ende September über die Sozialversicherung ausbezahlt wird.
„Bei allen Herausforderungen und Krisen, die uns aktuell begleiten, dürfen wir auch Innovationen nicht aus dem Blick verlieren. Daher haben wir gemeinsam mit dem Umweltministerium die Modellregion Agri-Photovoltaik Baden-Württemberg auf den Weg gebracht“, betonte Staatssekretärin Sabine Kurtz. Mit der Modellregion Agri-Photovoltaik Baden-Württemberg unterstützt das Land mit insgesamt rund 2,5 Mio Euro mehrere Projekte, u.a. beim Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) in Bavendorf. Oberstes Ziel des dortigen Projektes ist die Entwicklung und Umsetzung einer Agri-Photovoltaik-Anlage über den Kernobstbäumen, die Strom produziert und gleichzeitig vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Hagel oder Starkregen schützen kann.
„Agri-PV-Anlagen stellen ein sehr gutes Beispiel für intelligente Flächennutzungskonzepte der Zukunft dar. Sie können die Flächeneffizienz erhöhen und Landnutzungskonflikte entschärfen“, so Staatssekretärin Sabine Kurtz.