Erstmals wurde jetzt in Basel ein Japankäfer (Popillia japonica) nachgewiesen. Damit hat sich nach Angaben von Dr. Jonathan Mühleisen vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) die Gefährdungslage für Baden-Württemberg deutlich verschärft. Der Japankäfer sei in der Europäischen Union als prioritärer Unionsquarantäneschädling eingestuft.
„Adulte Käfer können starke Fraßschäden insbesondere an Apfelbäumen, Steinobstbäumen, Erdbeeren, Garten- und Sojabohnen, Mais, Weinreben, Rosen, aber auch an vielen anderen Strauch- und Baumarten anrichten. Die Engerlinge des Käfers ernähren sich überwiegend von Graswurzeln und zerstören bei massivem Auftreten Rasenflächen, Wiesen und Weiden“, teilt das LTZ mit.
Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst vermutet, dass der Mitte Juli in einer Pheromonfalle in der Nähe des Baseler Güterbahnhofs gefangene männliche Japankäfer als „blinder Passagier“ aus dem Befallsgebiet um den Lago Maggiore in das circa 250 km entfernte Basel gelangt ist. Momentan werde abgeklärt, ob es sich um einen Einzelfund oder tatsächlich um einen Befall mit dem Japankäfer handle. „Bei einem Befall müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und den Japankäfer in dem betroffenen Gebiet nach Möglichkeit zu tilgen. Dazu gehören neben Einschränkungen beim Pflanzentransport auch Bekämpfungsmaßnahmen wie zum Beispiel der Einsatz von engmaschigen Netzen, Insektiziden, parasitischen Nematoden und entomopathogenen Pilzen“, so das LTZ. Die Chance auf eine vollständige Tilgung sei umso größer, je früher der Japankäfer gefunden werde.
Erwachsene Japankäfer sind dem LTZ zufolge ca. 1 cm groß und ähneln in ihrem Aussehen den heimischen Gartenlaubkäfern sowie Mai- und Junikäfern. Im Unterschied zu ihnen besitze der Japankäfer aber fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei weiße Haarbüschel am letzten Abdominalsegment.