Asia Fruit Logistica: Europäische Denkweise für asiatische Märkte ablegen

Exporteure nach Asien sollten Konkurrenten analysieren und Netzwerke aufbauen, anstatt in Europa funktionierende Arbeitsweisen „sklavisch zu wiederholen“. Diese Empfehlung war Kern des Vortrages von John Piper, Geschäftsführer von Food Asia Marketing, zum Thema „EU-Exporteure und Strategien für den Erfolg in Asien“.

Piper, der in den 90er Jahren die französische Kiwi-Marke Oscar auf die asiatischen Märkte brachte, sagte nach Informationen von Fruitnet, dass der Schlüssel zum Erfolg ein „tiefgreifendes Verständnis“ für die subtilen Unterschiede in den asiatischen Märkten sei. Trotz der Herausforderungen, so Piper, seien die Chancen in Asien riesig, vor allem in China, wo im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von um sieben Prozent sehen ist. „Die europäische Dominanz auf den globalen Märkten verringert sich, während der asiatische Einfluss zunimmt“, so Piper. „Also ist die Frage: Können Sie es sich leisten, nicht in Asien präsent zu sein?“

Marc Evrard, Geschäftsführer der belgischen Genossenschaft BFV, erklärte anhand einer Fallstudie die Einführung der Conference-Birne auf dem Asiatischen Markt. „China war schon vor 15 Jahren für uns interessant, denn als Zielmarkt hat es eine riesige Bevölkerung, eine interessante Einzelhandelsversorgungsstruktur und erschwingliche Transportkosten“, sagte er. „Der Transport von 1 kg Frucht von Antwerpen nach Ostchina mit dem LKW kostet die gleiche Menge wie der Transport in jede Stadt in Spanien.“ Dole Chinas Andy Zhang, der bei der Einführung mit Evrard zusammenarbeitete, erklärte, wie In-Store-Displays, innovative Verpackungen und Verkostungen Teil einer umfassenden Marketingstrategie wurden. „Wir mussten diese Birnen mit asiatischen Birnen in Farbe, Form und Geschmack vergleichen und zudem gezielt Kunden für Conference-Birnen in China finden.“ Da die Form komplett anders sei, wurden neue Verpackungen etabliert, um Käufer anzusprechen. „Junge Konsumenten wollen etwas Exklusives, also haben wir verschiedene Formate wie beispielsweise Geschenkpacks entwickelt“, erklärte Zhang.

Alberto Garbuglia, Vertreter des Kiwi Sweeki Vermarkters Origine Group, wies daraufhin dass der Export einer Marke nach Asien auch eine konstante 12-monatige Versorgung erfordere. Ohne diese würden Konsumenten ihre Lieblingsmarke nicht jederzeit wieder finden, was sich negativ auf die Marketingkampagnen auswirken würde. Daneben gab Garbuglia bekannt, dass die chilenische Firma David del Curto als Gesellschafter mit Origine zusamenarbeitet, um das ganzjährige Angebot an Sweeki zu sichern und die Expansion in Asien fortzusetzen.