Die Herausforderungen für Lebensmittelhersteller weltweit sind enorm. Die Notwendigkeit, verbesserte Prozesstechnologien, effizientere Lieferketten oder auch Energieeinsparungen noch konsequenter ein- und umzusetzen, fordern die Branche heraus. Einige Lösungen dazu präsentieren die Aussteller der Anuga FoodTec in Köln. Smarte Lösungen sind gefragt, damit die Produktion zukünftig noch umwelt- und klimafreundlicher werden kann.
In der Obst- und Gemüseverarbeitung könne bspw. an einigen Stellen, wo Waschprozesse ablaufen, Wasser gespart werden. So könne Nachhaltigkeit noch konsequenter umgesetzt werden. Thomas Weißer von EnviroChemie, erklärte dazu: „Gerade in obst- und gemüseverarbeitenden Betrieben eignet sich das Abwasser bestens zur Gewinnung von Biogas, ohne dabei landwirtschaftliche Produkte einsetzen zu müssen. Aus dem Abwasser lassen sich wertvolle Stoffe gewinnen, die auch als Dünger eingesetzt werden können.“ Zudem könne die Stärke von Kartoffeln bspw. als Biogas genutzt und dieses anschließend wieder zur Dampferzeugung eingesetzt werden.
Michael Richter von Harter informierte über die Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis. „Im geschlossenen Trocknungsluftkreislauf wird die Feuchtigkeit über unsere Wärmepumpe auskondensiert. Und somit ist die Möglichkeit gegeben, das Kondensat aufzufangen und wieder zu verwenden. Die Energieeffizienz ist aufgrund der Wärmepumpentechnik gegeben, um über Strom die Anlage zu betreiben und mit einem guten Wirkungsgrad energieeffizient mit Wärmerückgewinnung die Trocknung zu betreiben“, erklärte Richter. Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpentechnik ist, dass man mit niedrigeren Temperaturen trocknen kann. „Wir entfeuchten die Luft und schicken diese dann wieder in den Trocknungskreislauf zurück. Dadurch arbeitet man produktschonend und effizient.“ Dies funktioniere bspw. mit tropischen Früchten, wo man bezogen auf den Geschmack und das Aroma ein gutes Ergebnis erzielen könne. Die Trocknung könne übrigens auch bei allen Gemüsesorten eingesetzt werden.
Eberhard von Wietersheim, infor, berichtete über ein ERP-System, das in erster Linie für die Lebensmittelindustrie vorgesehen ist. „Wir liefern die notwendige Software. Angefangen vom Rechnungswesen über die Auftragserfassung, die Materialwirtschaft bis hin zur Rezepturentwicklung“, so von Wietersheim. Mittels verschiedener Spezialmodule sei es zudem möglich, Qualitätsdaten direkt auf dem Feld zu erfassen, um somit rechtzeitig die Produktion mit den entsprechenden Qualitäten planen zu können. Adressiert werden produzierende Unternehmen und auch Distributeure, die Lebensmittel liefern. Dazu gehörten u.a. Aldi oder auch Rewe. In Bezug auf die Abfallreduzierung hat infor ebenfalls eine Antwort parat. „Da haben wir intelligente Planungsalgorithmen, um die Produktion und den Bedarf so zu planen, dass wir den Abfall vermeiden. So kann man bedarfsgerecht einkaufen und produzieren.“ dsch
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