Nach neun Monaten verbucht der Port of Antwerp-Bruges einen Gesamtgüterumschlag von 204,4 Mio t, was einem Rückgang von 6 % im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr entspricht. Die nach wie vor instabilen geopolitischen und wirtschaftlichen Verhältnisse führen weltweit zu einer geringeren Nachfrage nach Containertransporten, während die anderen Güterströme weiterhin ein wechselhaftes Bild zeigen.

Dank der starken internationalen Position des vereinten Hafens, für den nachhaltiges Wachstum weiterhin Priorität hat, steigt der Marktanteil des Containersegments im Vergleich zu anderen Häfen der Hamburg-Le-Havre-Range, teilt der Hafen mit.

Die Wirtschaft der Eurozone stehe unter dem Druck stark gestiegener Zinssätze. Trotz des Rückgangs der Energiepreise bleibe auch die Weltwirtschaftslage unbeständig und die Zukunftsindikatoren deuten auf einen weiteren wirtschaftlichen Abschwung hin. Infolge dieses unsicheren Wirtschaftsklimas seien die Handelsströme in Containern weltweit rückläufig. Für den Port of Antwerp-Bruges bedeute dies einen Rückgang des Containerumschlags in Tonnen um 6,5 % und in TEU um 6,8 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Trotz des rückläufigen Containerumschlags stieg der Marktanteil des Port of Antwerp-Bruges in der Hamburg-Le-Havre-Range in der ersten Hälfte dieses Jahres um einen Prozentpunkt auf 30,6 %.

Der Stückgutverkehr halte sich trotz des schwachen wirtschaftlichen Umfelds relativ gut, und das Umschlagsvolumen entspreche dem der Zeit vor der Covid-Krise. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022, der durch eine starke Erholung nach der Covid-Krise gekennzeichnet war, sei der Umschlag um 18,6 % zurückgegangen.

Port of Antwerp-Bruges

Port of Antwerp-Bruges

Image: Port of Antwerp-Bruges

Der Roll-on-/Roll-off-Verkehr bleibt auf dem gleichen Niveau (-0,9 %). Der Umschlag von Transportmitteln wuchs um 8,9 % dank des erhöhten Umschlags von Neuwagen (+12,6 %) auf 2,67 Mio Einheiten. Neben Transportmitteln wurden auch 7 Mio t unbegleiteter Verkehr (ohne Container) auf RoRo-Schiffen umgeschlagen (-1,4 %). Der auf Irland entfallende Anteil steigt um 18,5 %, während der Verkehr vom und zum Vereinigten Königreich zurückgeht (-3,8 %).

Jährlich werden im Hafen über 300.000 Bewegungen von See- und Binnenschiffen durchgeführt. Dabei handele es sich um einlaufende, auslaufende, sich innerhalb des Hafens bewegende oder nur durchfahrende Schiffe. Dank eines ausgedehnten Netzes von Radargeräten und Kameras kann der Port of Antwerp-Bruges diese Schiffsbewegungen ständig überwachen und so den Schiffsverkehr genau beobachten und die Wasserstraßen und Liegeplätze effizient und sicher kontrollieren. Um seine Position als Welthafen zu festigen, müssen auch in Zukunft die größten Containerschiffe den Hafen anlaufen können. Dies erfordert einen Tiefgang von 16 m bei Einfahrt. Im Oktober stellte die MSC Tessa im Deurganckdok einen Tiefenrekord auf. Die Vergrößerung des Tiefgangs erhöht die Ladekapazität der Schiffe erheblich, heißt es weiter.

Der Hafen übernehme auch eine Vorreiterrolle mit einem ehrgeizigen Klimaplan, um bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Neben der Ökologisierung seiner eigenen Flotte arbeite der Port of Antwerp-Bruges mit Betrieben des Sektors an einer Vielzahl von Lösungen und Projekten, die für die Klimaneutralität unerlässlich seien, wie z.B. der Import von Wasserstoff und CCUS (Carbon Capture, Usage & Storage) oder die Abscheidung und der Transport von CO2, wofür im September das Joint Venture Fluxys C-Grid gegründet wurde.

Topics