Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen haben in den Sommermonaten Hochsaison. Durch die fehlende Eigenversorgung Deutschlands sind Importe unumgänglich. Hauptlieferanten sind Spanien, Griechenland, Italien sowie Frankreich. Alle vier Länder haben sich in den zurückliegenden Jahren hinsichtlich des Anbaus unterschiedlich aufgestellt.
Diese Neuorientierungen spiegeln sich in den deutschen Marktkennziffern wider. Nektarinen und Pfirsiche zählen in den Sommermonaten zu den am häufigsten gekauften Obstarten. Mit einer Einkaufsmenge von 2,2 kg/HH kletterten Nektarinen nach den angebotsschwachen Jahren 2020 und 2021 wieder auf Platz 10. in der Rangliste der meistgekauften Obstarten. Fünf Plätze dahinter folgten Pfirsiche mit 1,5 kg/HH. Im Vergleich mit anderen Ländern Europas kaufen die privaten Verbraucher in Deutschland zwar weniger Pfirsiche und Nektarinen ein als die Verbraucher in den Produktionsländern, dennoch sind die Einkaufsmengen überdurchschnittlich.
Plattpfirsische besonders in Spanien im Wachstum
Deutschland ist für die großen Anbieter in Südeuropa ein wichtiger Handelspartner. Die schwachen Erntejahre 2020 und 2021 sind hierfür ein gutes Beispiel. Die daraus resultierenden niedrigeren Zulieferungen hatten in Deutschland höhere Verbraucherpreise und im Anschluss eine Kaufzurückhaltung zur Folge. Ebenfalls spiegeln sich veränderten Anbaustrategien der Produzenten in Südeuropa eins zu eins in der Entwicklung der privaten Nachfrage in Deutschland wider. Ein Beispiel dafür sind die Paraguayos. Mittlerweile handelt es sich bei der Hälfte der Pfirsicheinkäufe um die platte Variante. Spanien als Alleinanbieter der Plattpfirsiche Europas wird 2023 erstmals, sollten sich die Einschätzungen bewahrheiten, eine größere Menge an Paraguayos ernten können als runde Varietäten. In Deutschland hatten Paraguayos auch wegen ihrer stärkeren Präsenz bei den Discountern zuletzt rund die Hälfte aller Pfirsichkäufe ausgemacht.
Quelle: AMI