Durch die Schließung der EU-Grenze zu Belarus seit dem 1. Januar 2022 wird nun auch die Vermarktung von EU-Birnen in Mitleidenschaft gezogen.
Die Europäische Union exportiert unter normalen Umständen im Zeitraum Januar bis Juli 60.000 t bis 70.000 t Birnen nach Belarus. Die Masse der Birnen stammt aus Belgien und den Niederlanden mit Schwerpunkt in der Sorte Conference. Die Vermarkter versuchen, blockierte Lkw-Ladungen nun im EU-Binnenmarkt zu platzieren und müssen dadurch zwangsläufig Preisanpassungen vornehmen.
Das schwächere Absatztempo im Benelux-Raum drückt auch auf das allgemeine Preisniveau für die Sorte Conference. In Belgien gaben die Preise für ansprechende Tafelware bis zu 10 Euro/100 kg nach, für II. Qualitäten ist sogar ein Minus von bis zu 20 Euro/100 kg zu verzeichnen.
Die Vermarkter hoffen nun, dass sich die Absatzlage mit einer steigenden Nachfrage im EU-Binnenmarkt in den kommenden Wochen stabilisiert. Nur gut, dass in Belgien und den Niederlanden zum 1. Februar „nur“ 308.000 t Birnen lagern, damit knapp rund 70.000 t weniger als im Vorjahr.
Wie geht es kurzfristig weiter, und wie entwickelt sich der Birnenmarkt langfristig? Der Birnenanbau im Benelux-Raum nimmt zu, Italien hat mit Schädlingen zu kämpfen und reduziert die Produktionsfläche drastisch. Gelingt es, den Birnenkonsum durch mehr Club-Sorten anzukurbeln?
Diese und ähnliche Fragen werden im AMI Web-Seminar „Birnenmarkt – Ausblich und Chancen/Risiken für die Zukunft“ am 16. Februar 2022 diskutiert. Freuen Sie auf einen Vortrag des AMI-Obstexperten Helwig Schwartau, der anschließend mit Leonard Kampschöer (Vorstandsmitglied und Vertriebsleiter, Fruitmasters Holland B.V.), Oliver Stein (Vertriebsleiter Salvi Unacoa S.p.a., Italien), Kris Wouters, (Inhaber NV Fruithandel Wouters R&Co, Belgien) und Dr. Egon Treyer (Geschäftsführer/Vorstand Marktgemeinschaft Bodensee eG) diskutiert. AMI