Der regenreiche Oktober hat das Wachstum von Rot- und Weißkohl angeschoben. Trotz Hitzerekorde und längerer Trockenphasen über die Sommermonate sind die Lager, entgegen der Erwartungen, gut gefüllt.
Die Ernte von Rot- und Weißkohl ist weitestgehend abgeschlossen. Die Kühllagerkapazitäten sind ausgeschöpft. Anders als im Vorjahr sind auch die Naturlager gut gefüllt. Ein Teil des Kohls verbleibt noch auf den Feldern. Bei anhaltend milder Witterung kann noch bis weit in den Dezember hinein feldfrischer Weiß- und Rotkohl vermarktet werden. Nach bisherigen Einschätzungen wird von einer überdurchschnittlichen Erntemenge ausgegangen. Die Vorzeichen der Lagersaison stehen damit unter einem völlig anderen Stern als nach dem trockenen Vegetationsjahr 2018.
In der langfristigen Betrachtung gehen die Anbauflächen im Kohlanbau europaweit zurück. In Deutschland ist die Anbaufläche für Kopfkohl um ca. 12 % gesunken. Parallel zur Flächenentwicklung hat sich auch der Verbrauch geändert. Es wird weniger Rot- und Weißkohl eingekauft, dies trifft sowohl für das Frischesortiment als auch für verarbeiteten Kohl zu. Trotzdem reichen die Mengen noch weit über die Nachfrage im deutschen Markt hinaus. Weißkohl gehört zu den Exportartikeln des Gemüsesortiments. Traditionell wird der skandinavische Markt mit deutschem Weißkohl bedient. Darüber hinaus kam es, vor dem russischen Embargo zu Exporten gen Osten, was entsprechende Preisimpulse mit sich zog. Seit dem Jahr 2014 sind die Grenzen geschlossen. Alternative Märkte lassen sich kaum erschließen. Bereits jetzt steuern die Erzeugerpreise auf das preislich schwache Jahr 2017 zu.