AMI: Gute Strauchbeerenernte in Sicht

Der Startschuss ist gefallen, seit kurzem sind erste deutsche Himbeeren, Johannisbeeren sowie Stachelbeeren und Brombeeren aus dem geschützten Anbau reif. Noch hat Importware den Markt fest in der Hand. Das sollte sich bald ändern. Denn bei vielen Beeren wird eine gute Ernte erwartet.

Die ersten deutschen Strauchbeeren werden traditionell entweder über die Direktvermarktung oder die städtischen Großmärkte abgesetzt. Je nach Angebot entwickeln sich dort die Preise schon rückläufig. Das trifft aktuell gerade für die Himbeeren und Brombeeren zu. Denn im Südwesten Deutschlands steigt in den Tunneln schon das Angebot. Ganz so stark ist das Mengenaufkommen bei den roten Johannisbeeren und Stachelbeeren noch nicht. Hier sind die Großmarktpreise in der ersten Juniwoche noch stabil.

Ab der 24. Woche wird ein weiterer Absatzkanal geöffnet. Dann sind regional erste deutsche Himbeeren und Rote Johannisbeeren im Lebensmitteleinzelhandel zu finden. Dort haben aktuell noch die importierten Himbeeren aus Spanien und Portugal das Sagen. In diesen beiden Ländern wurde in den vergangenen Jahren stark in den Anbau von Himbeeren investiert. Das trifft auch auf Deutschland zu. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg die deutsche Strauchbeerenfläche von 6.800 ha im Jahr 2012 auf 8.530 ha im Jahr 2017. Dass das auch die deutsche Ernte in Höhe treibt steht außer Frage. Im Jahr 2017 konnten bundesweit 40.100 t Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) geerntet werden. 2012 waren es noch knapp 28.000 t. Das bedeutet in den vergangenen fünf Jahren ein Plus um 43 %.

Importe steigen stärker als Inlandsernte
Im selben Zeitraum haben die Verbraucher beim Einkauf immer stärker zugegriffen. Die Einkaufsmenge an Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) stieg von 690 g je Haushalt 2012 auf 1,3 kg im Jahr 2017. Allerdings ist hier das Plus eindeutig auf größere Einkäufe an importierten Beeren zurückzuführen. Denn in den Jahren 2012 bis 2017 legten die Zulieferungen aus dem Ausland um 47 % auf 58.000 t Strauchbeeren (inklusive Heidelbeeren) zu. Auch in Zukunft dürfte dieser Trend anhalten.