Nachdem im März noch ein rascher Einstieg in den Verkauf von Speisefrühkartoffeln erwartet worden war, weil der Frischkartoffelverkauf im LEH vorübergehend rasant anstieg, herrscht nun Ernüchterung. Mehr als die üblichen Spargelkartoffelverkäufe sind es bisher nicht geworden. Der Sortimentsumbau scheint so von Statten zu gehen, wie sonst auch. Das bedeutet, dass Mitte April langsam weitere Angebotserweiterungen mit Frühkartoffeln geplant sind und dabei fast nur Ware aus Ägypten zum Zuge kommt. Die ist ausreichend vorhanden, auch wenn eine Preisbefestigung Ende März zunächst etwas anderes anzudeuten schien.
Frühkartoffeln aus Israel sind in europäischen Häfen eingetroffen, werden aber von Abpackbetrieben und LEH-Ketten derzeit noch nicht nennenswert geordert. Vermutlich geht es erste Ende April, also in der KW 18, damit los. Preislich wollen sich die Anbieter deutlich über die Forderungen für Ägypten ansiedeln. Ware vom Nil trifft franko Packer je nach Qualität und Sorte für knapp 60 Euro/dt bis 63 Euro/dt ein, Israelis fordern für runde Sorten etwas über 70 Euro/dt und für beste festkochende Kartoffeln bis zu 80 Euro/dt. An den Großmärkten sind Zyprioten verfügbar, allerdings in eher kleinen Mengen und der Nachschub ist verhalten bis stockend. Das gilt auch für Frühkartoffeln aus Süditalien, wobei Nachfrage vor Ort und Logistikproblem eine Rolle spielen.
In Spanien läuft die Ernte auf den Balearen und im Raum Cartagena, wovon Deutschland wie immer nichts abbekommt. In Andalusien zeichnet sich nach wie vor ein sehr früher Beginn der Ernte einigermaßen festschaliger Kartoffeln zum Ende dieses Monats ab und Mitte Mai könnte dann schon recht viel angeboten werden. Derzeit laufen Programme mit kleinen losschaligen Kartoffeln für Kunden in Osteuropa, vor allem in Polen, eine Nische die vor ein paar Jahren von einigen Vermarktern etabliert wurde. AMI