Die Werbeaktivitäten des Lebensmitteleinzelhandels mit Zuckermelonen haben im bisherigen Saisonverlauf noch nicht die Dynamik der vergangenen Jahre erreicht. Bislang blieb die Zahl der Werbeanstöße hinter der des Vorjahres zurück. Das könnte sich im Übergang auf den Juli ändern, wenn sommerliche Witterungsbedingungen die Nachfrage beflügeln und ein größeres Angebot zur Verfügung steht.
Laut AMI Aktionspreise im LEH wird in der aktuellen 26. Woche 37-mal für Zuckermelonen geworben. Im Vergleich mit den vergangenen vier Jahre ist dies ein erster, sehr früher Werbeschwerpunkt für den Auftakt der Zuckermelonensaison. Im Mittel der Jahre erreichen die Werbemaßnahmen des LEH’s erst in der 27. Woche den Werbehöhepunkt.
Mit dem Übergang von den Frühgebieten zu den Hauptanbaugebieten um Murcia stehen steigende Mengen aus Spanien zur Verfügung. Die Preise auf der Beschaffungsseite sinken. Normalerweise spricht die derzeitige meist warme und sonnige Witterung in Deutschland für einen lebhaften Absatz. Doch bisher liegt die Käufereichweite für diese Produkte, entsprechende dem aktuellen Konsumklima, deutlich hinter dem Vorjahr. Allerdings waren Zuckermelonen für die Verbraucher bis zuletzt auch fast 50 % teurer als im Vorjahr. Aufgrund der kalten und regnerischen Witterung während der Blüte in den spanischen Frühgebieten standen nur eingeschränkte Mengen zur Verfügung.
Bisher zeigt sich das knappe Angebot auch in den Angebotsaktionen des LEH. Mit nur 192 Werbeanstößen, bis Woche 26 liegen diese rund 34 % hinter den vergangenen vier Jahren. Am häufigsten wird in den Werbeprospekten spanische Ware genannt – mit gut 1.400 Werbeanstößen von 2018 bis zum aktuellen Zeitpunkt. Die Anzahl der Werbeanstöße für spanische Ware ist mit im Mittel 308 Nennungen pro Jahr sehr konstant und somit auch hier der Platzhirsch im europäischen Raum. Bei der Übersee-Ware wirbt der Handel zunehmend mit Melonen aus Brasilien. Mit im Mittel 135 Nennungen von 2018 bis 2021 verdrängt Brasilien zunehmend Costa Rica.
Im Schwerpunkt liegen die Aktionspreise Zuckermelonen in der Woche 26 bei 1,99 Euro/St. Dies gilt auch für 30 % der Werbeaktionen seit 2018. Innerhalb der Gruppe der Zuckermelonen liegt die Honigmelone an erster Stelle mit 617 Einfachnennungen, danach folgen Galiamelonen mit 562 Anstößen und Cantaloupe mit 408 Anstößen. Oft werden diese Melonensorten auch zusammen genannt. Hierauf entfallen 380 Werbeanstöße. Die Preisspanne für Zuckermelonen schwankte im Jahr 2022 bei Stückware zwischen 1,49 und 2,99 Euro/St. Ausgehend vom Mittelwert der Angebotspreise für Stückware zeigt sich auch in dieser Produktgruppe eine deutliche Teuerung. In den vergangenen Jahren galt der Schwellenpreis von 1,99 Euro/St. als Norm, der selten überschritten wurde. AMI