Deutschland hat im vergangenen Jahr so wenig Obst importiert wie seit acht Jahren nicht mehr. Allein gegenüber dem Vorjahr fehlen gut 400.000 t. Trotz des Rückgangs bei der Importmenge ist der Importwert gestiegen. Doch was waren die Gründe für diese Entwicklung?
Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hat Deutschland im Jahr 2022 rund 5,08 Mio t frisches Obst importiert. Das waren gut 7 % weniger als im Jahr zuvor. Im Wesentlichen gibt es drei Gründe für diesen Rückgang, die bei den einzelnen Obstarten unterschiedlich stark gewichtet sind.
Die stärksten Rückgänge bei den Obstimporten waren 2022 bei Obstarten zu verzeichnen, die in wichtigen Herkunftsländern in geringerer Menge geerntet wurden. Das ist insbesondere bei Citrusfrüchten der Fall, bei denen Spanien eine der kleinsten Ernte der vergangenen zehn Jahr verzeichnet hatte. Aber auch bei Kaki und den Melonen standen im Ursprung kleinere Mengen als in anderen Jahren zur Verfügung.
Ein weiterer Aspekt ist, dass sich der Transport durch gestiegene Lohn- und Kraftstoffkosten verteuert hat. Verstärkt wird der Effekt durch fehlende Lkw-Fahrer, so dass zumindest zeitweise ein Mangel an Transportmöglichkeiten herrschte. Fehlende Transportkapazitäten aber auch die nachlassende Attraktivität des europäischen Marktes aufgrund von Währungseinflüssen gelten als Hauptgründe dafür, dass auch weniger Exoten nach Deutschland importiert wurden.
Letztlich war auch der Bedarf in Deutschland nicht mehr so groß wie in den Jahren zuvor. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der steigenden Lebenshaltungskosten haben sich die privaten Verbraucher in Deutschland auch bei den Obstkäufen zurückhaltend gezeigt. AMI