„Nach zwei Jahren mit über 30 % Produktionsrückgang sind wir nun wieder auf dem Stand von 2019“, bestätigt Cristian Moretti, Generaldirektor von Agrintesa. Die Genossenschaft gehört zu Alegra, Geschäftsbereich von Apo Conerpo. Manche Arten hätten noch Aufholbedarf, z.B. Aprikosen, grüne Kiwis und einige Pflaumensorten, doch bei Pfirsichen, Nektarinen, Äpfeln und Kakis sei die Produktion in vollem Gange.
Auch bei Birnen, die „endlich wieder eine fast normale Ernte im Vergleich zu den beiden vorherigen erwarten lassen“, so Moretti. „Wir schätzen, dass unsere Mitglieder rund 220.000 t liefern werden, wobei Birnen, Pfirsiche, Nektarinen, grüne und gelbe Kiwis eine führende Rolle spielen.“
Grund für die positive Erwartung sei eine gute Planung sowie das gegenüber den Jahren 2020 und 2021 trotz einiger Fröste „weniger unbarmherzige“ Wetter. Ihre Mitglieder hätten zudem dank der Unterstützung durch Agrintesa und der Region stark in aktive Schutzsysteme investiert. Doch der Klimawandel sei unübersehbar, so Moretti. Bereits im Mai hatten hohe Temperaturen den Sommer in Italien eingeläutet. Was einerseits gut für Konsum und Qualität der Früchte ist, bringe andererseits jedoch auch Herausforderungen mit sich: Neben der Wasserknappheit wüchse die Anspannung im Land aufgrund steigender Preise und sinkender Verfügbarkeit von Rohstoffen und Arbeitskräften, berichtet der Generaldirektor. Doch Agrintesa kenne keinen Stillstand: „Wir sind weiterhin innovativ und folgen den Markttrends. Dazu gehören Investitionen in Kirschen, wo wir in diesem Jahr voraussichtlich die Rekordernte von 3.000 t übertreffen werden. Außerdem arbeiten wir an der Entwicklung von Premium-Pflaumen sowie neuen Produkten wie unseren Flach-Nektarinen.“
Mauro Laghi, Geschäftsführer von Alegra, zeigt sich ebenfalls optimistisch. „Ich sehe vitale Grundlagen mit vielen laufenden Verhandlungen – das ist etwas, was in den letzten beiden Jahren gefehlt hat“, stellt er fest. Unsicherheiten gebe es dennoch: „Wir sind mit einem umfassenden Preisanstieg konfrontiert, der die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt, die bei ihren Einkäufen immer vorsichtiger werden.“ Doch „Widerstandsfähigkeit liegt uns in den Genen; wir werden neue Lösungen auf die vor uns liegenden Schwierigkeiten finden und unser Ziel erreichen: die Erzeugnisse unserer Mitglieder bestmöglich vermarkten, um sicherzustellen, dass jeder von ihnen angemessen entlohnt wird“, so Laghi.