Kartoffelknollen mit zu viel Fraßstellen durch Drahtwürmer lassen sich kaum mehr vermarkten. In einem Forschungsprojekt wurden verschiedene Ansätze zur Bekämpfung des Schädlings untersucht, teilt Agroscope mit.
Als Drahtwürmer werden die Larven verschiedener Schnellkäfer-Arten bezeichnet. Es sind sehr polyphage Schädlinge, die in verschiedenen Kulturen, darunter auch Kartoffeln, große Schäden verursachen können. In den Kartoffelkulturen fressen die Larven Gänge in die Knollen, was die Qualität der Ernte beeinträchtigt. Wenn der Anteil der Knollen mit solchen Schäden zu hoch ist, kann die Ernte nicht mehr vermarktet werden. Dadurch komme es zu erheblichen wirtschaftlichen Einbussen für die Produzenten. In der Vergangenheit wurden verschiedene Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Drahtwürmern eingesetzt, deren Zulassungen jedoch zurückgezogen wurden. Derzeit stehen den Landwirtschaftsbetrieben in der Schweiz keine wirksamen Lösungen mehr zur Verfügung.
Agroscope führte von 2015 bis 2019 Versuche zur Bekämpfung der Drahtwürmer durch. Dabei wurde die Wirksamkeit verschiedener Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Chlorpyrifos, Spinosad, Spirotetramat, Tefluthrin, Fipronil, Metarhizium brunneum und Beauveria bassiana zur Verhinderung von Drahtwurm-Schäden an Kartoffelknollen untersucht. Es wurden drei verschiedene Anwendungszeitpunkte verglichen: in der Zwischenfrucht vor den Kartoffeln, beim Pflanzen der Kartoffeln oder sechs Wochen nach dem Pflanzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die getesteten Produkte unabhängig vom Anwendungszeitpunkt im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle den Schaden durch Drahtwürmer an Kartoffelknollen nicht signifikant reduzieren konnten. Eine Ausnahme bildete einzig das Referenzprodukt mit dem Wirkstoff Fipronil, das eine gute Wirksamkeit zeigte.
Der Zeitpunkt der Behandlung hatte einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit der Bekämpfung mit einem Fipronil-Produkt. Wenn Fipronil im Herbst in der Zwischenfrucht vor den Kartoffeln ausgebracht wurde, war der Anteil der durch Drahtwürmer geschädigten Knollen im Vergleich zur Anwendung beim Pflanzen der Kartoffeln deutlich geringer. Außerdem lag der Anteil beschädigter Knollen unter dem Schwellenwert von 7 %, der für die Vermarktung der Ernte gilt.