Während der April-Sitzung des Air Cargo Club (ACD) standen die gewandelten Konsumgewohnheiten und die daraus resultierenden Herausforderungen für Transportunternehmen der Fruchtlogistik im Fokus.
Wie die Informationsplattform Cargoforwarder unter Berufung auf Christian Wurst, CEO von Panalpina Europe, berichtet, wurden 2018 mehr als 32.000 t Frischobst in die EU eingeführt, von denen ein Drittel in lateinamerikanischen Ländern wie Costa Rica, Kolumbien oder Ecuador geerntet wurde. Als neuer Trend werde ein zunehmend kritisches Verbraucherverhalten deutlich, bei dem die Käufer keine Kompromisse bei der Qualität eingehen wollten.
So bestellen die internetaffinen Generationen Y (20-35-Jährige) und Z (0-20-Jährige) laut Wurst ihre Waren impulsgetrieben, überwiegend online und erwarten zudem eine zeitnahe Lieferung zum sofortigen Konsum. Es sei davon auszugehen, dass bis 2020 rund 27 %des weltweiten B2B-Handels online abgewickelt werden. „Impulskäufe jüngerer Generationen erzeugen Nachfragespitzen, die einen breiteren Fokus der Frischprodukte-Industrie auf den Online-Handel erfordern. In diesem sich verändernden Handelsumfeld ist es wichtig, die Qualität des Produkts kontinuierlich zu gewährleisten“, erklärte der Panalpina-Manager. Schon geringste Verzögerungen oder ungünstige klimatische Bedingungen beim Transport sensibler Güter können direkte Auswirkungen auf die Produkte haben und zu einer schnellen Wertminderung führen, was auch Gerton Hulsman, Vorstandsmitglied der Cool Chain Association und Geschäftsführer von Düsseldorf Airport Cargo,feststellte. Beide plädierten für die Einführung eines globalen Qualitätsstandards für frische Produkte, ähnlich den Vorgaben des Pharmasektors. ACD-Präsident Christopher Stollersprach sich zudem für eine Echtzeit-Verfolgbarkeit aus, mit der Empfänger den gesamten Weg der Sendung überwachen können.