'Dass es die SZG auch nach 50 Jahren mit einer unveränderten Trägerschaft noch gibt, spricht für die Gründerväter, aber auch für alle, die im Laufe der Jahre ihre Geschicke geprägt haben.' Mit diesen Worten eröffnete SZG-Präsident Peter Maeder, Generalsekretär der Land- und Forstwirtschaftsdirektion des Kantons Freiburg, am 21. April die Jubiläums-Mitgliederversammlung der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau und Spezialkulturen (SZG). Seit 1973 koordiniert die SZG Mengen- und Flächenerhebungen im Gemüsebau. Sie leistet damit einen Beitrag zur Anpassung der Produktion an den Absatz. Vor über 80 Mitgliedern und geladenen Gästen dankte Maeder den Kantonen, der Branche und dem Bund für das Vertrauen über all die Jahre.
Für die Vereinfachung von Prozessen und zur Verbesserung der Transparenz setzen die SZG und der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) gemeinsam mit den Kantonen auf digitale Hilfsmittel. Für die Erfassung von Marktdaten werden die Träger in Kürze die App SCROPS lancieren. Diese ermöglicht es Meldebetrieben, ihre Daten bequem über eine App zu melden und Marktdaten abzurufen. Das Kompetenznetz-werk Gemüse heißt neu Legunet. Es soll die Forschung, die Beratung und die Bildung mit der gemüsebaulichen Praxis sowie weiteren Akteuren noch besser vernetzen. Bis Ende Jahr soll diese Vernetzung über die digitale Plattform legunet.ch möglich sein.
Unter anderem würdigten VSGP-Präsident und Ständerat Werner Salzmann, Roger Bisig Generalsekretär der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz (LDK) sowie Gabriele Schachermayr, Vizedirektorin beim Bundesamt für Landwirtschaft, die seriöse und kundenorientierte Arbeit der SZG. Ein vierminütiger Videorückblick und eine informat-ive Ausstellung ließen die vergangenen 50 Jahre aufleben. Die Mitglieder genehmigten einstimmig die statutarischen Geschäfte, inklusive einer teuerungsbedingten Erhöhung der Mitgliederbeiträge um 2 % ab dem Jahr 2024. VSGP-Direktor Matija Nuic wurde für eine weitere Amtszeit im Vorstand bestätigt.
Mit den neuen digitalen Hilfsmitteln und der breiten Trägerschaft ist die SZG bereit für die Zukunft. Zu einem Ausblick gehörte auch der Blick über die Landesgrenzen im Anschluss. Christian Gessl und Arthur Rennhard von der AgrarMarkt Austria (AMA) stellten den Gemüsemarkt in Österreich vor. Österreich hat zwar ähnliche topogra-phische und klimatische Bedingungen. Der Gemüse- und Agrarmarkt funktioniert jedoch aufgrund des liberalisierten EU-Binnenmarktes anders. Als Beispiel nannte Rennhard die erfolgreichen Zwiebelexporte in der jüngeren Vergangenheit. Die AMA ist 1993 im Zuge des anstehenden EU-Beitrittes von Österreich gegründet worden mit dem Ziel, die Kräfte in der Datenerfassung und im Agrarvollzug zu bündeln. Später kam das Agrarmarketing hinzu. Mit dem AMA-Gütesiegel hat das östliche Nachbarland mittlerweile ein Herkunftslabel, welches bei den inländischen Konsumenten einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat.