Konsumenten achten aktuell beim Einkaufen von Lebensmitteln noch stärker auf Qualität und Tierwohl als auf die Kosten der Produkte. Auch Regionalität und Saisonalität sind ihnen in diesem Jahr wichtiger als der Preis – und das im gesamten deutschsprachigen Raum. Dies ergab eine Nutzerbefragung der Bring! Labs AG, Betreiberin der beliebten Einkaufslisten-App Bring! und der Schweizer Prospekte-App Profital.

In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat das Schweizer Unternehmen eine Umfrage zum Einkaufsverhalten in der DACH-Region durchgeführt. Befragt wurden dabei über 23.000 deutsche Nutzer der Bring! App, rund 3.000 Nutzer aus Österreich sowie knapp 2.800 Schweizer Nutzer der Apps Bring! und Profital.

Ernährungstrends 2024

Ernährungstrends 2024

Image: Bring! Labs AG

Qualität liege besonders den Österreichern (98 %) am Herzen, aber auch in Deutschland und der Schweiz (jeweils 96 %) sei sie die unangefochtene Nummer eins. Das Tierwohl habe ebenfalls in Österreich (87 %) den höchsten Stellenwert, während Deutschland (84 %) und die Schweiz (82 %) leicht niedrigere Werte aufweisen. Hingegen sei der Preis “nur” für je 79 % der Deutschen und Österreicher bedeutsam und für drei Viertel der Schweizer.

“Unser Shopping-Trend-Report zeigt alljährlich, wie sich das Einkaufsverhalten der Konsumenten im Laufe der Zeit verändert”, so Raphael Thommen, CCO der Bring! Labs AG. “Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und einer weiterhin wichtigen Rolle des Preises sehen wir aktuell, dass Konsumenten andere Themen wie Saisonalität, Regionalität oder auch das Tierwohl noch stärker gewichten. Das ist erstaunlich und bietet für Handel sowie Markenhersteller interessante Chancen.”

Genau wie auch in den anderen DACH-Ländern belege in Deutschland die Qualität mit 96 % die Spitzenposition unter den wichtigsten Themen für 2024 beim Lebensmitteleinkauf. Der Preis beschäftigt zwar noch 79 % der Konsumenten, seine Rolle hat im Vergleich mit anderen Trends jedoch abgenommen, sodass er aktuell auf den fünften Platz falle. Ebenfalls vor dem Einkaufspreis konnten sich die Themen Regionalität (86 %) und Saisonalität (80 %) platzieren; nur die Nachhaltigkeit schaffte es mit 74 % nicht in die Top-5-Trends. Wenig Beachtung verzeichne außerdem der Nutri-Score: Für gerade einmal 31 % der Befragten spiele er beim Einkauf eine wichtige Rolle.

Auch wenn weniger Konsument:innen als in den Jahren zuvor beim Lebensmitteleinkauf zuerst an den Preis denken, heißt dies nicht, dass die Deutschen nicht sparen wollen. Doch der Gürtel wird seltener bei Lebensmitteln, sondern in anderen Bereichen enger geschnallt – allen voran bei Bekleidung und Schuhen (50 %) oder bei Restaurantbesuchen (44 %). Nur knapp jeder Sechste (15 %) plane, 2024 seine Ausgaben für Lebensmittel zu reduzieren. Wenn hier gespart wird, dann primär bei Snacks und Süßwaren (40 %), Fleisch und Fisch (34 %) sowie bei Fertig- und Tiefkühlprodukten (31 %).

Dies decke sich auch mit den Food-Trends für 2024. Auf die Frage, welche Ernährungsweisen sie im aktuellen Jahr beeinflussen, gab über ein Drittel bio (37 %), gefolgt von zuckerfrei (32 %) sowie fleischlos – entweder vegetarisch (32 %) oder vegan (21 %) – an. Die Deutschen wollen sich 2024 also bewusster und gesünder ernähren.

Zwar bestehe der Wunsch nach einem gesünderen Ernährungsstil, jedoch sei auch hier die Auswirkung der Preissteigerungen bei Lebensmitteln im vergangenen Jahr spürbar. So sei die Mehrheit (52 %) der deutschen Konsumenten überzeugt, dass ein hohes Einkommen Voraussetzung für eine gesunde Ernährung sei. Für Handel und Hersteller bestehe entsprechend Aufklärungsbedarf, um zu zeigen, dass eine gesunde Ernährung nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein muss. “Wem es gelingt, aufzuzeigen, dass auch mit kleinem Budget ausgewogene und nahrhafte Mahlzeiten zubereitet werden können, wird sich profilieren und bestenfalls Marktanteile gewinnen”, so Thommen weiter.

Weitere interessante Erkenntnisse des Shopping-Trend-Reports 2024 für Deutschland, die Werbetreibende im FMCG- und Non-Food-Bereich sowie Retailer berücksichtigen sollten:

  • 50 % der Befragten kaufen im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Handelsmarken.
  • 63 % geben an, ihre Einkäufe in diesem Jahr sorgfältiger zu planen.
  • Für 75 % sind Angebote und Aktionen beim Lebensmittelkauf wichtig.
  • 61 % kaufen Waren auf Vorrat ein, wenn diese im Angebot sind.