Allein in Europa liegen die Ernteverluste durch Viruskrankheiten bei Tomaten- und Kürbiskulturen bei 3,5 Mrd Euro. Das von der EU finanzierte Projekt „Virtigation“ wurde ins Leben gerufen, um neu auftretende Viruskrankheiten bei Tomaten, Gurken, Melonen, Kürbis und Zucchini zu bekämpfen. Der Schutz der Kulturen vor dem Begomovirus ToLCNDV (Tomato leaf curl New Delhi virus) und dem Tobamovirus ToBRFV (Tomato brown rugose fruit virus) stehen dabei besonders im Fokus, teilt Wageningen University & Research (WUR) mit. Um bis zu 80 % sollen die Ernteverluste durch Erkenntnisse des Projekts reduziert werden.
Außerdem soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung neu auftretender Viruskrankheiten halbiert oder sogar ganz vermieden werden. Dafür wird „Virtigation“ mehrere innovative biobasierte Lösungen zum Schutz von Tomaten- und Kürbisgewächsen vor Viruskrankheiten demonstrieren. Dazu gehören natürliche Pflanzenresistenzen, Pflanzenimpfstoffe, Bio-Pflanzenschutzmittel und deren Kombinationen im Rahmen eines integrierten Schädlingsbekämpfungskonzepts. Außerdem werden neue Methoden zur Früherkennung, Vorbeugung und Bekämpfung dieser Pflanzenviren eingeführt. Diagnoseinstrumente und Online-Überwachungsplattformen werden entwickelt, um mögliche Ausbrüche zu erkennen und die Ausbreitung von Viren zu testen, zu verfolgen und zurückzuverfolgen.
Über einen Zeitraum von vier Jahren und einem Gesamtbudget von 7 Mio Euro bringt das Projekt 25 Partner aus zwölf Ländern zusammen. Die Universität Wageningen (WU) und auch Wageningen Research (WR) sind Partner des „Virtigation“-Konsortiums.