Bestäubende Insekten kämpfen in den Niederlanden ums Überleben. Die Hälfte der 360 Wildbienenarten in den Niederlanden ist derzeit vom Aussterben bedroht. Vor kurzem wurde auch festgestellt, dass die Zahl der Schwebfliegen stark zurückgegangen ist. Und auch die Populationen häufiger Arten stehen unter Druck, so Wageningen University & Research (WUR).

Um wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bestäuber zu ergreifen, seien Kenntnisse unerlässlich. Es kann schwierig sein, Maßnahmen auf einen bestimmten Standorttyp oder eine bestimmte Standortnutzung abzustimmen oder die richtigen Partner zu finden, um auf Landschaftsebene wirklich etwas zu bewirken. Aus diesem Grund wurde 2017 das Forschungsprogramm “Pollinator Knowledge Impulse” ins Leben gerufen, das vom Ministerie van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit (LNV) finanziert und von Wageningen University & Research (WUR), dem Naturalis Biodiversity Center und dem EIS Knowledge Centre Insects durchgeführt wird.

Wissen über Erhaltung von Bienen erhalten

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Image: gotoole

Das Forschungsteam hat alle Websites, Videos, (Beratungs-)Berichte, Artikel, Kurse und Bücher über bestäubende Insekten und Bestäubung in den Niederlanden aufgelistet. Daraus wurde eine klare Übersicht erstellt, die in dem Bericht“Kennis over bestuivers” und auf der Wegwijzer Bestuivers-Website zu finden ist. Darüber hinaus wurde in einer Umfrage untersucht, welches Wissen benötigt wird und welche Überschneidungen und Lücken es bei den verfügbaren Quellen gibt.

Die Analyse des Teams zeige dass die Zahl der verfügbaren Quellen sehr groß sei. Insgesamt haben sie 363 Quellen gefunden und untersucht. Eine der Forscherinnen, Nina Villing von Wageningen Environmental Research, stellte fest, dass die Gesamtzahl der Quellen, wie Websites, Apps, Bücher, Broschüren und Berichte, in den vergangenen fünf Jahren von Dutzenden auf mehrere Hundert gestiegen ist.

Villing: “Die meisten Quellen liefern Informationen zur Frage des Wie: Was kann ich am besten für Bestäuber tun? Und wie gehe ich das praktisch an? So fanden wir etwa 50 Quellen, die bei der Wahl der richtigen Maßnahme helfen können, und etwa 60, die sich mit der richtigen Art und Weise befassen, Lebensräume für Bestäuber zu schaffen und zu verwalten. Das ist erfreulich, denn die Befragten haben genau diese Fragen als wichtig eingestuft”. Das Team untersuchte auch, welches Wissen für die einzelnen Zielgruppen erforderlich sei und ob sie es leicht finden können. “Dabei stellten wir fest, dass Landwirte und andere Unternehmer im Vergleich zu politischen Entscheidungsträgern und Landbesitzern relativ schlecht an Wissen über Maßnahmen herankommen. Wir haben auch festgestellt, dass Landwirte, Naturmanager und politische Entscheidungsträger Wissen über Zusammenarbeit für wichtig halten.“

So sei wichtiges Wissen nicht immer zu finden. Insbesondere Informationen über Maßnahmen zur Ernährung, zum Nisten und zur Zusammenarbeit mit anderen seien nach Angaben der Befragten schwer zu finden oder bruchstückhaft. Bei einigen Themen bestehe eine Diskrepanz zwischen Wissensbedarf und -verfügbarkeit.