Eine Agroscope-Studie hat Faktoren identifiziert, die zur Resilienz von Bestäubungssystemen in Agrarlandschaften beitragen. Trotzdem wurden Blütenpflanzen in landwirtschaftlich stark genutzten Landschaften weniger oft von Insekten besucht, mit Folgen für Artenvielfalt und Ertrag, so Agroscope.

Die meisten Wild- und viele Nutzpflanzen sind auf die Bestäubungsleistung von Insekten angewiesen. Das sichert gute Erträge. Deshalb sei es zentral, dass Bestäubungssysteme, die von einem komplexen Zusammenspiel von Bestäuberinsekten und Pflanzen abhängen, leistungsfähig und resilient bleiben. Agroscope-Forschende haben in ausgewählten Agrarökosystemen in drei Ländern – in Deutschland, Frankreich und der Schweiz – Faktoren untersucht, die eine wichtige Rolle für gut funktionierende und resiliente Bestäubungssysteme hinsichtlich unterschiedlicher Landnutzungsintensität spielen.

Eine Hummel voller Pollen

Hummel

Image: JuergenL/AdobeStock

Die Fachleute fanden heraus, dass 20 % sowohl der Arten als auch der Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen verloren gehen, wenn der Anteil der Ackerkulturen in einer Landschaft von 30 % auf 80 % ansteigt. Der Rückgang an Interaktionen ließ sich teilweise auffangen: Insbesondere die 5 % der am häufigsten vorkommenden Bestäuberarten trugen zur Stabilität und Resilienz der Pflanzen-Bestäuber-Netzwerke und dadurch der Bestäubungssysteme bei. Dennoch wurden Blütenpflanzen in landwirtschaftlich stark genutzten Landschaften insgesamt weniger oft von Bestäuberinsekten besucht.

Das Fazit: Landnutzungsänderungen können sich trotz Faktoren, die ihre Resilienz stärken, erheblich auf das Zusammenspiel von Pflanzen- und Bestäubergemeinschaften auswirken. Dies kann Folgen für Artenvielfalt, Bestäubung und Ertrag von landwirtschaftlichen Kulturen haben. Daher sei es sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Erhaltung der Biodiversität von zentraler Bedeutung, Bestäubergemeinschaften mittels optimierter Bewirtschaftung und gezielten Massnahmen wie Biodiversitätsförderflächen zu schonen und zu fördern.