Die Westfalia Fruit Group hat eine Tropfbewässerungstechnik mit geringem Durchfluss eingeführt, die eine erhebliche Menge des für den Anbau von Avocados benötigten Wassers einspart und gleichzeitig die Produktion und den wirtschaftlichen Wert der Früchte erhöht. Das Unternehmen schätzt, dass das Verfahren in den Betrieben, in denen es eingesetzt wird – bisher in Südafrika, Portugal, Chile und Mosambik -, eine Effizienzsteigerung von insgesamt 50 % mit sich bringen wird.
Die Technologie soll schrittweise im weltweiten Anbauportfolio eingeführt werden, wenn alte Plantagen durch neue ersetzt werden. Das System bestehe aus kleinen Rohren, die unter dem Baum verlaufen, und enthalte Sprühdüsen, die weniger als einen Liter Wasser pro Stunde abgeben. In Verbindung mit einem Pumpensystem und Tiefen-L-Sensoren ersetze es nicht mehr Wasser, als der Avocadobaum durch Verdunstung und Transpiration verliere. Außerdem verbessere das System die Luft im Boden, sodass die Wurzeln atmen können und gesündere, produktivere Bäume entstehen.
Der Wasserverbrauch sei ein heißes Thema in der Avocado-Produktion, das von den Verbrauchern und in den Medien oft missverstanden werde. Der Bedarf sei von Region zu Region unterschiedlich, heißt es weiter. Westfalias Plantage in Kolumbien erhalte jedes Jahr so viel Niederschlag, dass sie eigentlich ein Nettoexporteur von Wasser sei. In Tansania arbeite das Unternehmen mit Erzeugern in kühleren Hochlandgebieten zusammen, die mit einem rekordverdächtig niedrigen Wasserverbrauch produzieren, während mexikanische und viele kenianische Obstplantagen weitgehend unbewässert bleiben. In Mosambik stamme das Wasser aus regenreichen Gebieten und werde zu Obst verarbeitet, während gleichzeitig Arbeitsplätze und eine lokale Wirtschaft geschaffen werden. Das Wasser würde sonst in den Ozean fließen.
Neben den direkten Wasserinitiativen, zu denen auch die Wiederherstellung von Wasserwegen und Feuchtgebieten gehört, mulche Westfalia organische landwirtschaftliche Abfälle/Rückstände an der Basis der Avocadobäume, um die Abhängigkeit von zusätzlicher Bewässerung zu verringern, eine Maßnahme, die auch den Bodenschutz und die Gesundheit des Ökosystems fördere.