Die Güllevergärung in einem Gewächshausbetrieb scheint sehr vielversprechend zu sein, berichtet Groenten & Fruit. Doch die staatliche Politik treibe die Bereitstellung von Wärme und CO2 aus diesem Wirtschaftszweig der Gülleverarbeitung nicht wirklich voran.
Ein Viehzüchter kann das Biogas so aufbereiten, dass es als grünes Gas ins Netz eingespeist werden kann. Bei diesem Aufbereitungsprozess wird CO2 freigesetzt. Das grüne Gas ist für die Kraft-Wärme-Kopplung geeignet, aber auch das Biogas. Theoretisch kann das CO2 aufgefangen werden. Welche Möglichkeiten gibt es für den Unterglasgartenbau?
Ein Gewächshaus-Gemüsebauer in einem kleinen Gewächshausgebiet sei mit einem Viehzüchter im Gespräch, um in der Nähe seines Gewächshauses und des benachbarten Gewächshauses eine Güllegrube zu errichten. Bisher haben Sondierungsgespräche stattgefunden, um die Machbarkeit auszuloten. Die Viehzüchter können die Vergärung gemeinsam, aber auch in kleinem Maßstab selbst durchführen und dann das grüne Gas ins Netz einspeisen, schreibt Groenten & Fruit. Dafür könnten sie 1,40 Euro an Subventionen erhalten. Mit einer Vergärungsanlage auf der Glasfläche könnten die Wärme gut genutzt werden, weil es keine Aussicht auf Erdwärme gibt, heißt es weiter.
Joan van den Heuvel, Energieprojektleiter bei DLV Advies, sehe auch, dass die Güllevergärung bei den Gewächshausbauern mehr Beachtung finde - auch wen es noch in der Erprobungsphase sei. In den Niederlanden gebe es viele Monodüngervergärungsanlagen und Gruppen von Vergärungsanlagen, die derzeit entwickelt werden und Biogas produzieren. Die Frage sei, ob sich die Umwandlung des Biogases in Wärme, Strom und CO2 für den Gärtner für den Betreiber einer Biogasanlage finanziell am besten rechne. Die derzeitigen Regelungen, wie SDE und die Beimischungsverpflichtung, zielen vor allem auf die Erzeugung von grünem Gas ab. Die Güllevergärung habe Chancen, aber es wird noch erforscht, welche Option sich hier am besten mit den Gärtnern kombinieren lasse.
Die Aufbereitung von Biogas zu Erdgasqualität erfordere eine hohe Investition in eine Aufbereitungsanlage. Diese Investition sei kostspielig, aber in einem Cluster von mehreren Unternehmern können die Kosten geteilt werden.
Auch die Provinzen beginnen, die Chancen des Gewächshausanbaus zu erkennen. Die Provinz Drenthe hat kürzlich Gewächshausgartenbaugebiete und Industriegebiete als bevorzugte Standorte für die Entwicklung großer Güllevergärungsanlagen genannt. Theoretisch, so Greenport Noord, sei dies eine interessante Entwicklung für Wärmenetze.