Natürliche Feinde reichen im Gewächshausgartenbau bei der Bekämpfung von Schädlingen manchmal nicht aus. Die Business Unit Greenhouse Horticulture and Flower Bulbs der Wageningen University & Research (WUR) erforscht ein mögliches neues, zusätzliches Instrument zur Schädlingsbekämpfung: einen Laser.
Estuardo Hernández Olesinski, Projektleiter: “Technologien, die wir früher nur in Filmen sehen konnten, spielen heute eine Rolle in unserem Alltag. Lasst uns Star Wars ins Gewächshaus bringen.” Joseph Peller, Forscher Gewächshaustechnik: “Ein Laser klingt futuristisch, aber er kann sehr gut praktisch eingesetzt werden.”
WUR erforsche eigenen Angaben zufolge einen Laser, der das Licht in einer Dreiecksform abgibt und die Insekten in dem exponierten Bereich bekämpft. Diese “Lichtwand” kann in ein Belüftungssystem eines halbgeschlossenen Gewächshauses als Präventivmaßnahme eingebaut werden oder zum aktiven Scannen von Pflanzen zu Schädlingsbekämpfungszwecken eingesetzt werden. Der Laser hat zwar genug Energie, um die menschliche Haut am Zielpunkt des Roboters zu verbrennen, aber er zerstreut sich schnell und ist im Umkreis von wenigen Metern nicht gefährlich.
Derzeit liege der Schwerpunkt auf Thripsen und Blattläusen, die auch dann getötet werden können, wenn sie sich unter dem Blatt befinden, ohne die Pflanze zu schädigen. Das System kann auf verschiedene Insekten abgestimmt werden, und natürliche Feinde im Gewächshaus können sicher bleiben, wenn sie anhand ihrer Größe unterschieden werden (größere Insekten benötigen mehr Energie). Der Laser kann daher eine Ergänzung zu bestehenden Methoden der Schädlingsbekämpfung sein und als Teil einer integrierten Schädlingsbekämpfungsstrategie zu einem nachhaltigen Gewächshausanbau beitragen, so Hernández Olesinski und Peller. Sie sehen auch Möglichkeiten für den Freilandanbau.