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Um die Ernteerträge in Europa und weltweit zu steigern, hat die Europäische Kommission im Rahmen des EC Horizon 2020 Forschungsprogramms Fördergelder in Höhe von 8,6 Mio Euro bewilligt, die dem international angelegten Kulturpflanzen-Projekt Capitalise zukommen.

19 Organisationen aus EU-Ländern, UK, Israel und Äthiopien bündeln ihr Wissen und Ressourcen, um ertragreiche Nutzpflanzen für die Zukunft zu entwerfen. Das Ziel des Projekts, das von Wageningen University & Research (WUR) geleitet wird, ist es, die Photosynthese zu verbessern. Dabei wollen Forscher Pflanzen dazu bringen, Lichtenergie effizienter zu nutzen, um Kohlendioxid und Wasser in Kohlenhydrate umzuwandeln und so die Erträge bei den wichtigsten Nutzpflanzen zu steigern, wie WUR und Europäische Kommission berichten.
Jeremy Harbinson, Projektkoordinator Capitalise und Mitarbeiter bei Wageningen University & Research, erklärt, dass die natürliche Variation, die bei verschiedenen Pflanzenarten zu beobachten ist, ein großes Potenzial zur Verbesserung der Photosynthese hat. 'Wir setzen moderne, nicht gentechnisch veränderte Pflanzenzüchtungsmethoden ein, um noch bessere, nicht gentechnisch veränderte Pflanzen aus den günstigsten Pflanzen- und Nutzpflanzeneigenschaften zu erzeugen.' Damit soll die durch den Anstieg der Weltbevölkerung erwartete Nahrungsmittelkrise bewältigt werden. Denn bisherige Ertragsverbesserungen erreichen derzeit nur rund 1 % pro Jahr und die Produktivitätssteigerungen bei einigen wichtigen Nutzpflanzen sind in einigen wichtigen Produktionsbereichen zum Stillstand gekommen. Deshalb, so die Forscher, sind bei intelligenten Pflanzenzuchtprogrammen und landwirtschaftlichen Praktiken Innovationen dringend erforderlich. Darüber hinaus will sich Capitalise mit Bürgern, Industrie, Wissenschaftlern und anderen Interessenvertretern beraten, um einen Fahrplan für zukünftige Photosynthese-gesteuerte Pflanzenforschungs- und Züchtungsprogramme zu entwickeln.