Dies geht aus einer Studie über kurzkettige Produkte in den Niederlanden hervor, die von der Wageningen University and Research (WUR) im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität und der Provinz Gelderland durchgeführt wurde.
Nach Ansicht der Forscher sind die Anforderungen an die Landwirte zu hoch. Sie beobachten, dass Einzelhändler wie Supermärkte und die Gastronomie von den Landwirten ein professionelles Management verlangen. Das bedeutet hohe Anforderungen an das Bestellwesen, die Fakturierung, das Qualitätsmanagement und die Vermarktung, während diese gar nicht zum Kerngeschäft der Landwirte gehören. Forscherin Gemma Tacken von Wageningen Economic Research: 'Wenn man 'kurze Ketten' dem Einkauf unterstellt, geht es um Effizienz und Geld, und dazu gehört auch das Bestellsystem, über das Landwirte mit kurzen Ketten nicht verfügen.'
Es gibt drei wichtige Schritte, die von Lieferanten und Landwirten unternommen werden können, um die Anforderungen des Einzelhandels und der Gastronomie zu erfüllen und kurze Ketten zu ermöglichen, so WUR. Sie können sich in den Bereichen Qualität, Lebensmittelsicherheit, Marketing, Storytelling, Logistik, Bestellsysteme und so weiter professionalisieren. Außerdem müssen sie die Verbraucher dazu ermutigen, saisonale Produkte zu essen, die in den Niederlanden erhältlich sind. Auf der anderen Seite sollten der Einzelhandel und die Gastronomie, die beim Landwirt einkaufen wollen, genau überlegen, wo sie diese Nachhaltigkeitspolitik im Unternehmen unterbringen wollen. Die Verfahren rund um die Beschaffung sind sehr streng, mit Lieferung innerhalb von Zeitfenstern. 'Viele lokale Anbieter können das nicht leisten. Landwirte können das nicht, das ist ein Hindernis für sie. Damit es trotzdem glatt läuft, müssen andere Firmen dazwischen sein, sodass man nach der EU-Definition nicht mehr von kurzen Ketten sprechen kann.'