Vereinigte Hagel rät zur Absicherung gegen Unwetterschäden

„Das Jahr 2023 war bislang eines der schlimmsten in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt“, erklärte das Vorstandsmitglied der Vereinigten Hagel, Thomas Gehrke. 2023 sei bislang geprägt gewesen von extremen Wetterkalamitäten, berichtete Gehrke vor Journalisten. Hagelereignisse vom Baltikum bis Italien, Überschwemmungen in Slowenien. Kroatien und Österreich sowie Hitzewellen in Südeuropa zeigten, dass die Absicherung gegen Unwetterschäden „für die Liquidität und damit die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe von entscheidender Bedeutung ist“.

Laut Gehrke hat das Seminar dazu beigetragen, Ernteschäden versicherungsübergreifend verlässlich bewerten zu können. Dies sei entscheidend, um eine „nachvollziehbare und glaubwürdige“ Festsetzung der Entschädigungen zu garantieren. Mit Blick auf die Zunahme von Wetterextremen sprach sich das Vorstandsmitglied für staatliche Zuschüsse zu Ernteversicherungen aus. Diese sind seiner Einschätzung nach für den Steuerzahler günstiger als öffentliche Liquiditätshilfen für Landwirte nach einem Schadenseintritt. Das zweitägige Seminar der AIAG fand auf den Flächen des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg statt.

Laut der Vereinigten Hagel informierten sich dabei rund 150 Expertinnen und Experten über die Schadensbewertung verschiedener Ernteversicherer. Ziel sei es gewesen, den Erfahrungsaustausch unter den Versicherern im Bereich der Schadensregulierung zu fördern, erklärte AIAG-Präsident Pascal Forrer. Auf den Versuchsflächen des ZALF konnten laut Forrer sowohl Sturm- als auch Dürreschäden in Maisparzellen realistisch simuliert werden, etwa durch manuelles Abknicken der Maispflanzen oder durch die künstliche Regenabschirmung des Mais durch spezielle Pavillons. Zudem wurde eine vor Ort stationierte Wetterstation zur zusätzlichen Datenerhebung genutzt. AgE