Für eine nachhaltige Agrarwissenschaft ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) heutzutage unabdingbar.
Dem möchten die Universität Osnabrück und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam mit dem „Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science“ als gemeinsame Einrichtung Rechnung tragen. Es besteht im Kern aus einem Graduiertenkolleg zur Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden. Assoziierte Partner sind Agrotech Valley Forum, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Hochschule Osnabrück. Seit dem 1. April fördert die VolkswagenStiftung die Kooperation im Rahmen des Programms „Spitzenforschung in Niedersachsen SPRUNG“ (ehemals „Niedersächsisches Vorab“) mit rund 6,7 Mio Euro. Insgesamt 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Einrichtungen arbeiten zusammen mit zwölf Doktorandinnen und Doktoranden sowie drei Postdocs. Das Joint Lab, so die Mitteilung, sei ein erster großer Erfolg in der langfristigen Planung, in Osnabrück ein außeruniversitäres Forschungsinstitut als Außenstelle des ATB zu etablieren.
Ernährungssicherung in Zeiten des Klimawandels
Agrartechnik und Bioökonomie beeinflussen direkt die aktuellen Herausforderungen der Ernährungssicherung insbesondere in Zeiten des Klimawandels. Sie wirken auf die Kernfragen der künftigen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen der Gesellschaft. Die Anpassung an den Klimawandel erfordert u.a. neue innovative Methoden des Pflanzenbaus, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes in der Landwirtschaft zur Bewältigung zentraler Probleme der Zukunft. Neben einer am Naturraum angepassten Landbewirtschaftung erfordern steigende Bevölkerungszahlen einen effizienten Einsatz von Ressourcen. Eine Kernidee des Joint Labs ist es, diesen Herausforderungen durch anwendungsspezifische KI- und Data Science-Technologien zu begegnen. Im Mittelpunkt dabei stehen Optimierung, Effizienzsteigerung und Automatisierung von agrartechnischen Prozessen. Das Arbeits- und Forschungsprogramm basiert auf den langjährigen Vorarbeiten und Ressourcen der beiden Partner: Von Seiten des ATB sind die Forschungsthemen des Joint Labs u.a. Präzisionspflanzenbau, Lebensmittelverarbeitung und Ernährung, Biomaterialien und Reststoffmanagement. Die Universität Osnabrück bringt ihre Expertise in KI und Data Science aus der Informatik, Kognitionswissenschaft, Mathematik sowie den Umweltsystem-/Biowissenschaften ein, die bereits in vielfältigen Projekten mit Partnern eingesetzt wurde.