UK: Experte warnt vor gesundheitlichen Folgen bei ungeregeltem Brexit

Foto: University of London

Ein ungeregelter Brexit wird sich aller Voraussicht nach auch negativ auf die Lebensmittelversorgung, nicht zuletzt auf den Obst- und Gemüseverzehr, in Großbritannien auswirken. Vor allem ärmere Bevölkerungsschichten, die ohnehin schon zu wenig Obst und Gemüse essen, würden aufgrund eines geringeren Angebotes und höherer Preise das Nachsehen haben, befürchtet Prof. Tim Lang vom Centre for Food Policy der Universität London.

Die britische Regierung müsse unbedingt sicherstellen, dass zukünftig auch diese Bevölkerungsgruppe ausreichenden Zugang zu Lebensmitteln und speziell zu gesunden Produkten hat, forderte er im Online-Fachportal „The Lancet“. Insbesondere das Angebot von Tafeln und Nahrungsmittelbanken müsse auch bei einem harten Brexit weiterhin sichergestellt sein, da die Nachfrage immer größer werde. Auch das Brexit-Datum Ende Oktober gebe Anlass zur Sorge: „Dies markiert das Ende der landwirtschaftlichen Saison in Großbritannien, sodass die Verfügbarkeit einheimischer Frischeprodukte abnehmen wird. Die wichtigsten Organisatoren der Lebensmittelbank haben die britische Regierung darüber informiert, dass ihre lokalen Gruppen nicht über genügend Lebensmittel, freiwillige Unterstützung und Lagerkapazitäten verfügen, um den steigenden Bedarf zu decken. Sie wollen, dass ein Härtefall-Fonds eingerichtet wird, um sicherzustellen, dass die Menschen genügend Geld für Lebensmittel haben“, so Prof. Lang.