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Zum ersten Mal wurden mehr als 1,5 Mio t Trauben verschifft. Vor zehn Jahren waren es noch 1,2 Mio t. Dieser Rekord wurde trotz der vielen Schwierigkeiten erreicht, mit denen Erzeuger, Exporteure und Händler in den vergangenen Monaten konfrontiert waren und sind. 40 % der Gesamtmenge stammen aus Chile, 35 % aus Peru, 23 % aus Südafrika und 4 % aus Brasilien. Vor einigen Jahren lag der Anteil Chiles noch bei leicht über 50 %. Das starke Wachstum Perus und in geringerem Maße auch Südafrikas sorgten jedoch für einen Rückgang.

Dennoch konnte sich Chile 2021/22 dank besserer Wetterverhältnisse und der Produktionsaufnahme neuer Plantagen erholen. Die Exporte erreichten fast 600.000 t und damit ein ähnliches Niveau wie 2019/20. Von den Glanzjahren mit rund 800.000 t sind die Exporte aber weit entfernt. Wasserprobleme, alte Plantagen und Sorten, Wettbewerb und logistische Probleme haben den Sektor stark beeinträchtigt. Der Trend zu roten und patentierten Sorten hält an. In der gerade zu Ende gegangenen Saison waren 43 % rote kernlose Sorten. Die klassische Crimson wird beibehalten, aber patentierte Sorten wie Sweet Celebration, Timco und Allison gewinnen an Bedeutung. Der Anteil der weißen Trauben ist dagegen auf 24 % gesunken. Red Globe ist zwar weltweit auf dem Rückzug, macht aber weiterhin 20 % der chilenischen Exporte aus, die nach Asien, Südamerika und Europa gehen. Der Anteil der Bestimmungsländer ist im Laufe der Jahre ziemlich stabil geblieben: Etwas mehr als die Hälfte der Lieferungen geht nach Nordamerika, 22 % nach Asien, 16 % nach Europa und 7 % nach Südamerika.

Südafrika
verzeichnet seit Jahren stetige Fortschritte. In diesem Jahr wurden erstmals 350.000 t erreicht (+50 % zu 2012). Das Land verfügt über fünf große Anbauregionen, wodurch das Angebot breit gefächert ist und Verluste in einer Region durch Zuwachs in einer anderen ausgeglichen werden können. Neue Sorten machen derzeit zwei Drittel der Exporte aus. Es dominieren die rosafarbenen Sorten, die patentierten machen zusammen mit den Klassikern Crimson und Flame fast die Hälfte der Ausfuhren aus. Die weißen Sorten machen ein Drittel der Ausfuhren aus. Südafrika ist nach wie vor stark vom europäischen Markt abhängig: 76 % der Ausfuhren gehen dorthin. Es werden große Anstrengungen unternommen, um die Bestimmungsorte zu diversifizieren, insbesondere in Asien. Auf diesen Kontinent entfallen derzeit 12 % der Ausfuhren. Nordamerika und Russland sind zweitrangige Ziele.

Vor 15 Jahren wurden Trauben bereits aus Peru exportiert, damals jedoch nur die Sorte Red Globe, die mittlerweile von den neuen kernlosen Sorten überholt wird. Nur noch 24 % der Gesamtmenge entfiel bei den Ausfuhren auf Red Globe. Das Sortenspektrum wurde modernisiert, mit starkem Fokus auf patentierte Sorten, auf die bereits die Hälfte der Lieferungen entfällt. Unter ihnen Sweet Globe, die zur zweitwichtigsten von Peru exportierten Sorte wurde. Im Gegensatz zu Chile und Südafrika sind hier die weißen Sorten am beliebtesten. Mit der Ausweitung der Anbauflächen und der Verbesserung der Ernten stiegen auch die Exporte. Die Ausfuhren stiegen sprunghaft von 150.000 t vor zehn Jahren auf 530.000 t in der gerade beendeten Saison. Bei den Bestimmungsländern ist eine starke Verlagerung in Richtung USA festzustellen. Während 2010/11 nur 26 % der Sendungen für Nordamerika bestimmt waren, sind es jetzt 45 %. Der Anteil Europas ging auf etwa 25 % zurück, während der Anteil Asiens auf etwa 15 % anstieg.

Brasilien
konnte seine Exporte in den vergangenen vier Saisons wieder steigern, aktuell auf 63.000 t. Auch hier ist eine zunehmende Tendenz zu eigenen Sorten zu beobachten. Von der starken Dominanz der traditionellen Weißen geht der Trend zu patentierten Weiß- und Rosésorten. 80 % der Ausfuhren konzentrieren sich auf die Monate September bis Dezember, die restlichen 20 % auf die Monate März bis Juni. Europa ist nach wie vor das bei weitem wichtigste Bestimmungsland, auch wenn seine Abhängigkeit in den vergangenen Jahren abgenommen hat. In der vergangenen Saison gingen 78 % nach Europa, 15 % nach Nordamerika und 7 % nach Südamerika. Betina Ernst, topinfo