Die südafrikanische Avocado-Branche hat in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erlebt, das durch eine starke internationale und lokale Nachfrage und günstige Erträge der Erzeuger angetrieben wurde. Durch die Ausweitung der Anbauflächen und die steigenden Produktionsmengen ist die Branche für eine weitere bedeutende Expansion bereit.
Um dieses Wachstum aufrechtzuerhalten, ist der Zugang zu neuen internationalen Märkten jedoch nach wie vor entscheidend. Die jüngsten Durchbrüche in China, Japan und Indien stellen für die südafrikanischen Avocadoexporteure sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar, insbesondere wenn sie versuchen, sich von den traditionellen europäischen Märkten zu lösen.
Expansion und Marktdiversifizierung
Die kommerziellen Avocadoplantagen erstrecken sich über ca. 20.000 ha, die hauptsächlich in den nördlichen Provinzen Limpopo, Mpumalanga und KwaZulu-Natal liegen. Die Branche hat sich weitgehend auf die Sorte Hass konzentriert, die die Produktion dominiert und auf den internationalen Märkten sehr beliebt ist.
In der Vergangenheit konzentrierten sich die südafrikanischen Avocadoexporte vor allem auf Europa und das Vereinigte Königreich, wohin 95 % der Ausfuhren gingen. Die Sättigung des Marktes und die zunehmende Konkurrenz durch andere Avocado-Erzeugerländer wie Peru haben jedoch gezeigt, dass neue Märkte erschlossen werden müssen. Der jüngste Zugang zu China und Indien bietet vielversprechende neue Wachstumsmöglichkeiten.
Die südafrikanische Avocado-Branche hat in den vergangenen Jahren ihre Anbaufläche um 4.750 ha vergrößert und verfügt nun über 18.000 ha Avocadoanbaufläche im Land. Die Branche beschäftigt derzeit 15.000 Menschen auf den Farmen und in den Packhäusern, und viele weitere Menschen sind in den Dienstleistungsbetrieben und entlang der Avocado-Wertschöpfungskette beschäftigt. Das Produktionswachstum erfordert ein Wachstum der Exportmengen, sodass der lang erwartete Zugang zum chinesischen Markt der Branche dringend benötigte neue Vermarktungsmöglichkeiten bieten wird. Die ersten Avocado-Lieferungen nach China erfolgten zu Beginn der südafrikanischen Avocado-Saison im März und April dieses Jahres. Nach Tansania und Kenia ist Südafrika nun das dritte afrikanische Land, das die strengen chinesischen Gesundheits- und Pflanzenschutzanforderungen erfüllt, um Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten.
Nordeuropa bleibt wichtiger Abnehmer
Neben der Erschließung neuer Märkte in Asien bleibt der europäische Markt für südafrikanische Avocadoexporteure von entscheidender Bedeutung. Da etwa 80 % der in Südafrika produzierten Avocados der Sorte Hass angehören und der größte Teil der Produktion derzeit frisch nach Europa und in das Vereinigte Königreich exportiert wird, bleibt Nordeuropa ein wichtiger Abnehmer südafrikanischer Avocados. Die südafrikanischen Exporteure versuchen, ihre Bemühungen um Diversifizierung mit der Aufrechterhaltung ihrer Präsenz auf ihren etablierten Exportmärkten wie Europa und dem Vereinigten Königreich in Einklang zu bringen. Die Nähe Südafrikas zu den wichtigsten europäischen Märkten mit kürzeren Transitzeiten im Vergleich zu Wettbewerbern wie Peru bietet dem südafrikanischen Avocado-Sektor einen Wettbewerbsvorteil.
Lesen Sie mehr im Avocado-Thema der Ausgabe 24/2024 des Fruchthandel Magazins.