Dass positive Entwicklungen oft auch eine negative Kehrseite haben, bekam die südafrikanische Avocado- und Macadamia-Branche im vergangenen Jahr deutlich zu spüren. Wie Farmers Weekly berichtet, hat die wachsende Beliebtheit und Rentabilität von diesen Produkten dafür gesorgt, dass Schäden von umgerechnet 11,2 Mio US-Dollar bzw. 1,7 Mio US-Dollar entstanden sind.
Lizel Pretorius, CEO Macadamias Südafrika, erklärte dem Portal, dass die Ermittlungen wegen Diebstahls noch andauern. „Es scheint, dass die Syndikate zusammenarbeiten, und sich die Kriminalität über die gesamte Wertschöpfungskette ausbreitet. Es gibt noch einen weiteren Welleneffekt, da der Einkommensverlust die Arbeitsmöglichkeiten und die Steuereinnahmen der Regierung beeinflusst.“ Aufgrund der langen Haltbarkeit der Macadamia-Nüsse sei es einfacher, das Diebesgut zu verschiedenen Zeiten zu lagern und zu bewegen. Allerdings seien die hygienischen Umstände, unter denen ein Großteil der gestohlenen Nüsse zu Kernen verarbeitet wird, mehr als mangelhaft, was eine Gesundheitsgefährdung zur Folge habe.
Bei Avocados zeige sich schon seit einigen Jahren eine zunehmende Kriminalität, weswegen die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verstärkt worden seien. Aufgrund der großen Anbauflächen sei es aber schwierig, das gesamte Areal zu überwachen, so Edrean Ernst, Avocado-Erzeuger und Gebietsleiter der südafrikanischen Avocado-Erzeugervereinigung in der Region Letaba. „Die Diebe ziehen von Region zu Region und konzentrieren sich auf Plantagen mit weniger Sicherheitsvorkehrungen. Meistens finden die Diebstähle am Anfang und Ende der Saison statt. Wir vermuten, dass die Aktivitäten während der Hochsaison abschreckend wirken.“ Dass die Avocados in der Regel in unreifem Zustand gestohlen werden, helfe dabei, den Verkauf zu verhindern, sagte Ernst. Die Erzeuger sollen jeden Diebstahl melden, denn weil eine Überwachung der gesamten Wertschöpfungskette schwierig ist, muss bereits auf der Plantage versucht werden, den Diebstählen Einhalt zu gebieten.