Südafrika steht vor einer kritischen Woche

Die regierende ANC-Partei wählt in dieser Woche den Nachfolger von Präsident Jacob Zuma. Die Situation ist brisant, da Zuma aktuell mit mehr als 700 Korruptionsvorwürfen in Verbindung gebracht wird.
Die Vorwürfe hatten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zudem haben die drei wichtigsten Rating-Agenturen der Welt Südafrika unter den Investitionsstatus herabgestuft.

Die südafrikanische Frucht-Industrie hat in der vergangenen Saison Rekordmengen an Citrusfrüchten und Tafeltrauben exportiert und trotz schlechtem Wechselkurs die entsprechenden Gewinne eingebracht. Aus diesem Grund verfolgen insbesondere die Obsterzeuger die Nachfolgeverhandlungen mit großem Interesse, heißt es aus Südafrika. Viele Projekte mit staatlicher Unterstützung wurden in letzter Zeit in Gang gesetzt. Die weitere Finanzierung hängt deshalb sehr von der Nachfolgewahl ab. Zur Wahl stehen Vizepräsident Cyril Ramaphosa, ein bekannter Geschäftsmann und Verhandlungsführer bei der Bildung der Demokratischen Regierung, sowie die Ex-Frau von Zuma, Nkosazana Dlamini-Zuma, die kürzlich die Afrikanische Union anführte. Sollte Dlamini-Zuma gewählt werden, sei mit einer weiteren Verschlechterung der internationalen Ratings zu rechnen, wodurch die südafrikanische Währung massiv abstürzen könnte.

Dies würde zwar zunächst kurzfristig zu höheren Gewinnen für Steinobst- und Tafeltrauben-Produzenten der jetzt beginnenden Hochsaison führen, langfristig allerdings in einer Talfahrt münden.