Bislang sind Forscher davon ausgegangen, dass sich Varroamilben wie andere Milben von Blut ernähren. Aber nach einer Untersuchung der New University of Maryland lebt die Zeckenart vom Fettkörper der Bienen, einem Organ, das ähnliche lebenswichtige Funktionen erfüllt wie die menschliche Leber.
Die Studie, die im Januar 2019 in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde, verändere nach Angaben der Forscher das Verständnis für die Hauptbedrohungen für Honigbienen und weise den Weg für eine effektivere Behandlung der Milben. „Für Bienenforscher sind Parasiten, Pflanzenschutzmittel und eine schlechte Futtermittelsituation entscheidende Probleme der Bienen. Allerdings haben Studien gezeigt, dass die Varroamilbe das größte Problem ist, denn wenn die Bienen mit dem Parasiten befallen sind, werden sie auch anfälliger für die beiden anderen', erklärte Samuel Ramsey, Hauptautor der Studie. „Der Verlust von Fettgewebe beeinträchtigt die Fähigkeit der Biene, Pflanzenschutzmittel zu verarbeiten ebenso wie die Fettreserven.“ Zudem steuere der Fettkörper das Immunsystem und produziere das Wachs, das Teile des Exoskeletts der Bienen bedeckt und so Wasser und Krankheiten fernhält.
„Diese Ergebnisse revolutionieren unser Verständnis über die Schäden, die Milben an Bienen anrichten“, sagte Dennis vanEngelsdorp, Mitautor der Studie, der auch als Berater von Ramsey tätig war. „Damit eröffnen sich viele neue Möglichkeiten für effektivere Behandlungen und gezielte Ansätze zur Bekämpfung von Milben.“