Die Tomatenminiermotte ist möglicherweise nicht nur als Fraßschädling ein Problem für Tomatenerzeuger. 

Laut einer kürzlich in der Fachzeitschrift „Entomologica Generalis“ veröffentlichten Studie kann die Schmetterlingsart auch das „Tomato Brown Rugose Fruit Virus“ (ToBRFV) übertragen. In ihren Experimenten konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Motten gesunde Pflanzenbestände infizieren können. Zudem wurde nachgewiesen, dass die Motten das Virus tragen, wenn die Raupen an erkrankten Tomatenpflanzen gefressen haben. Die Forscher gehen davon aus, dass der Erreger auf der Innenseite der Puppen zu finden ist und beim Schlupf auf den Schmetterling übertragen wird.

Das ToBRFV ist auch als „Jordan-Virus“ bekannt. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gehört der Erreger zur Gruppe der Tobamo-Viren, die sich extrem leicht mechanisch übertragen lassen und sich durch eine hohe Persistenz und ein großes Schadpotenzial auszeichnen. In Deutschland und Europa wurde das ToBRFV laut Kammer erstmals 2018 nachgewiesen; bereits im folgenden Jahr wurde aber Befallsfreiheit erreicht. 2020 und 2021 war es zu Ausbrüchen in Frankreich gekommen. AgE